Selbstreinigung der Justiz ist gefragt
Von Ricardo Peyerl
Das Wort "Ansehen" scheint im Vokabular nicht mehr vorzukommen.
über verhaltensauffällige Richter
Ein Richter bedrängt eine Rechtspraktikantin während ihrer Ausbildung und droht ihr eine zugespitzte Dienstbeschreibung an, wenn sie sich ihm verweigert. Ein anderer Richter macht in seiner Urteilsbegründung Zeugen und ihr äußeres Erscheinungsbild herunter ("überladene Person", "Seifenoper"). Und ein dritter stichelt via Twitter jenseits jeglicher Unschuldsvermutung über einen Angeklagten (KHG), was sich an sich schon verbietet; noch dazu über einen Angeklagten, über den seine Frau zu Gericht sitzen muss.
Das Wort "Ansehen" (des Berufsstandes) scheint im Vokabular mancher Richter nicht mehr vorzukommen. Die Justiz ist ganz dringend gefordert, ihre Selbstreinigungsmaschinerie anzuwerfen.