Warum Zirbenzapfen die besseren Eierschwammmerl sind
Von Anja Kröll
Man will ja jetzt nicht Schwarzmalen, aber es schaut ganz schlecht aus. Die Vorzeichen, verheerend!
Und das sagt jetzt nicht die gelernte Journalistin, für die bad news ja quasi good news sein sollen. Nein, das sagt der Bergdorf-Stammtisch. Also festhalten: Heuer wirds nix mit den Schwammerl. Weil wenn es weiterhin so trocken bleibt, was es im Bergdorf bis auf wenige Tage seit Dezember war, dann vergessen Sie ihr Eierschwammerlgulasch. Dann gibt es heuer nur die schiachen, ausgefransten, mutierten Pilze aus dem Supermarkt, aber nix aus den heimischen Wäldern. Sagt der Stammtisch.
Man entschuldigt sich darum auch gleich bei allen Lesern, die auf Eierschwammerl-Kolumne-Part One im vergangenen Jahr reagiert und den Kauf von Pilzmessern in die Höhe schnellen haben lassen.
Für alle Unwissenden: Das sind Messer mit ganz speziellen Pinseln am Ende, mit denen man die Schwammerl sauber abpinseln kann. Weil so ein Schwammerl zu waschen ist pfui. Weil dann ersäuft mit dem Schwammerl der Geschmack. Wobei: Bei der Trockenheit, wäre Wasser vielleicht sogar ausnahmsweise förderlich. Reinste Verzweiflungstat wohlgemerkt.
Sie fragen sich, woher der Stammtisch dieses Wissen nimmt? Kann ja noch genug Regen kommen. Ja, das stimmt, aber der Stammtisch beobachtet die Fichten. Und wer sich mit Fichten in der Höhe und Verdunstung auskennt, der macht Christa Kummer aber so was von Konkurrenz.
Ich selbst kenne mich maximal mit Zirben aus. Aus denen wird Schnaps gemacht. Egal, wie viel es regnet. Und spezielle Messer braucht man dafür auch keine. Sind Zirben gar die besseren Eierschwammerl?