Von großen Gefährten und kleinen Parkplätzen
Es finden sich genug Banalitäten im Alltag, über die sich unsereines aufregen kann, aber nicht muss. Wobei: Manchmal muss ich. Bei diversen Parksituationen.
Es gibt Menschen, viele sogar, die können einparken. Sie stellen ihr Auto ungefähr in der Mitte des gekennzeichneten Platzes ab. Ist ja eigentlich keine Intelligenzleistung. Dann gibt es andere, die sich offenbar kreativ austoben wollen – auf relativ geringem Spielraum.
Besonders schön sind jene fetten, hohen Gefährte, die beinahe quer stehen und dabei mindestens zwei, meist aber drei Parkplätze beanspruchen. Was will uns der Besitzer damit sagen? Hier bin ich, ob ihr anderen ebenfalls irgendwo unterkommt, ist mir wurscht, weil in meinem Leben geht es um mich, mich und nochmals um mich.
Bauch einziehen!
Besonders nett sind auch die, die sich so nah an das eigene Auto parken, dass man sich beim Ein- oder Aussteigen vorkommt wie ein Schneeglöckerl in der Blumenpresse. Kennen wir alle, oder? Dann heißt es mit der einen Hand fühlen, wie viele Millimeter man die Tür noch öffnen kann ohne Schaden anzurichten, Bauch und auch sonst alles einziehen und sich irgendwie in der Manier eines Schlangenmenschen rauswurschteln.
Beizeiten hab’ ich es bereut, nicht Papier und Stift im Auto liegen zu haben. Dann hätte ich für die Parkbanausen eine freundliche, aber unmissverständliche Botschaft verfasst und sie hinter die Scheibe geklemmt: „Lage sondieren, die ungünstige Position bemerken, das Auto nochmals aus- und besser einparken – yes, you can! Vielen Dank!“.
Ein zweiter Anlauf ist niemals ein Eingeständnis von Schwäche oder Unfähigkeit, sondern immer das Zeichen von Selbstreflektiertheit – sogar beim Parken.