Meinung/Mein Tag

Es kann viel schiefgehen nach 30 Jahren – muss es aber nicht

Wenn nostalgisch-neugierige Menschen (wie ich einer bin) organisatorisch in die Gänge kommen, kann allerhand passieren. Ein Volksschulklassentreffen zum Beispiel. Nach 30 Jahren, holy moly! 1992 finalisierten wir alle die Vierte und dann trennten sich unsere Wege. Einige verschlug es ins Ausland, andere blieben in der Nähe.

Niemand kann einschätzen, was einen an so einem Abend erwartet. Sicher, manche blieben seit damals in mehr oder weniger engem Kontakt, andere verloren sich komplett aus den Augen. Alleine das Zusammensuchen der Telefonnummern unter Mithilfe diverser Suchmaschinen und Kontakte anderer ehemaliger Mitschülerinnen und Mitschüler war ein witziges Unterfangen. Aber wir haben es geschafft, einen Termin zu finden und alle einzuladen, die uns in die Quere gekommen sind.

Wer bist du nochmal?

Bei so einem Treffen kann ja einiges schiefgehen. Man erkennt einander vielleicht nicht mehr, muss nach Namen fragen und dann wissend dreinschauen, obwohl man keinen blassen Schimmer hat, wer einem da eigentlich gegenüber sitzt.

So ein Abend kann auch zur Posershow verkommen: Wer hat wann wie viel erreicht, welche Karriere gemacht, wie viel Geld verdient, wie viele Häuser gebaut, wie viele Kinder gezeugt und wie viele Weltreisen unternommen? Puuuh, anstrengend! Oder einer oder eine dominiert die ganze Gruppe mit viel Geschwafel, echt ermüdend.

Zu unserem Klassentreffen verrate ich nur so viel: Es war total unkompliziert, locker, unterhaltsam, lustig und echt interessant – keine Poser und Schwafler weit und breit. Und es schreit nach einer Wiederholung, dafür müssen aber bitte keine weiteren dreißig Jahre vergehen.

Alle Inhalte anzeigen