Gegessen wird, was in die Box kommt. Oder eben nicht.
Eltern kennen die morgendliche Herausforderung, Jausenboxen für Schule und/oder Kindergarten gesund und abwechslungsreich zu füllen. Täglich grüßt das Murmeltier – und nervt dabei gewaltig.
Es gibt Motivierte unter uns, die um sechs Uhr kleine Igel aus Käsescheiben schneiden, die Melonen zu lustigen Hüten schnitzen und süße Herzen aus der banalen Brotscheibe ausstechen. Alles wird manierlich in mehrstöckige Boxen geschlichtet. Kurz ein Foto gemacht, schnell online gestellt, #unseralltagistihrekindheit. Wenn diese Eltern daran denken, wie das Kind in der Betreuungseinrichtung das kulinarische Wunderwerk präsentiert, kullern eventuell Tränen der Freude und Rührung über die Wangen. Weil es das Kind so gut hat und weil man als Mama und Papa so gut ist.
Unberechenbar
Bei uns sieht das morgendliche Jauserichten anders aus, zumindest an manchen Tagen: Drei Boxen stehen bereit, Kühlschrank auf, Seufzer der Erleichterung, wenn sich darin frisches Obst und/oder Gemüse und anderes Füllmaterial findet. Brotkasten auf, Freudenjuchzer, wenn darin Brot liegt, dass als frisch durchgeht und den Kindern nicht mit „ihr habt ja gute Zähne“ verkauft werden muss. Das Spannende daran: Kinder sind unberechenbar. Sie bringen unberührt nach Hause, wofür man sich morgens nahe an der Auszeichnung mit dem ersten Michelin-Stern sah. Und sie verdrücken jene Kreationen hemmungslos, bei denen man sich auf dem Stockerl des Rabeneltern-Awards bereits ganz oben wähnte.
Kleiner Tipp: Lieblingsgebäck der Kinder einkaufen, mit Butter, Aufstrich & Co. befüllen und portioniert einfrieren. Morgens noch gefroren in die Box geben, das taut bis zur großen Pause auf. Spart in der Morgenhektik Zeit und noch mehr Nerven.