Eine CD-ROM zum Schulstart: Österreichs Weg zur Digitalnation
Gute Nachrichten. Eine frohe Kunde konnte Martin Polaschek (ÖVP) nun zum Schulstart verlautbaren. Alle Schulstunden, versicherte der Bildungsminister, könnten trotz Lehrermangels gehalten werden.
Polaschek hatte aber schon im vergangenen Frühjahr Grund zur Freude, denn: Die Bundesregierung treibe die Digitalisierung Österreichs konsequent voran. „Die Schulen aus dem Jahr 2019 sind mit den Schulen aus dem Jahr 2023 nicht mehr vergleichbar. Ein entscheidender Grund dafür ist die Digitalisierung“, so der Politiker.
Weg in die Zukunft. Nun ja, ich zumindest kenne einen Familienvater, der diese Ansicht nicht teilt. Er meint sogar, dass wir auf dem Weg in die Schule der Zukunft eher mit dem Tempo einer Weinbergschnecke unterwegs sind. Dann erzählte mir der Niederösterreicher, wie er seinen Sohn diese Woche an seinem ersten Schultag in die Klasse begleitete. Dort bekam er von der Lehrerin eine CD-ROM überreicht. Zum Üben fürs Kind daheim, wie ihm die Pädagogin mitteilte.
Geldbeutel. Für die jüngeren Leser braucht es dazu vielleicht eine Erklärung. Die CD-ROM (Compact Disc Read-Only Memory) wurde im Jahr 1979 zum ersten Mal präsentiert. In dem Jahr wurde Margaret Thatcher nicht nur die erste weibliche britische Premierministerin, Saddam Hussein kam auch im Irak an die Macht.
Das Loch in der Mitte der Silberscheibe hat seinen Ursprung in der Größe einer alten niederländischen 10-Cent-Münze. Diese hatten die Entwickler von Philips ständig in ihrem Geldbeutel.
Wenn man eine CD-ROM in ein iPad oder einen handelsüblichen Laptop stecken will, dann wird sie kaputt. Man braucht dazu nämlich ein Laufwerk. Auf Flohmärkten gibt es diese Geräte noch zu finden, der Vater des Schulanfängers hat nun ein Laufwerk bei Amazon bestellt. Sie wissen schon, dieser digitale Großmarkt, der sich aber eh nie durchsetzen wird.