Eine Anregung: Haben wir uns doch alle ein bisserl mehr lieb
Von Anja Kröll
Ich bin aus dem Urlaub zurück. Und dieser Satz ist ganz speziell Leser G. gewidmet: Während ich in Italien war, hatte ich eine ganz wunderbare Woche voller Sonnenschein. Danke!
Für alle, die sich nun wundern, haben Sie teil am Griesgram mancher Menschen. Leser G. hatte es nämlich als seine Leserpflicht erachtet, auf die Kolumne von vorvergangener Woche zu antworten.
Mit folgenden Worten: „Geht’s eigentlich noch seichter, banaler und belangloser?“
Das steht Leser G. zu. Der eine findet’s lustig, der andere banal. Was wäre Journalismus, würde er nicht Reibefläche bieten, Platz für Diskussionen? Freut sich Leser A. über ein wenig Durchatmen und Alltagsgeschichten aus dem Bergdorf nach harter Politikberichterstattung und Kriegsnachrichten, findet es Leser G. banal.
Doch besagter Leser G. kam jetzt erst richtig in Fahrt. Das G. ist übrigens ganz bewusst als Abkürzung gewählt. Nicht
aus Persönlichkeitsrechten, sondern weil Herr G. mit Vorliebe auch andere Kollegen beschimpft und es ein wenig zu viel der Ehre wäre, seinen Klarnamen abzudrucken.
Die nächste Eskalationsstufe hieß: Geldgier. „Aber wahrscheinlich geht’s (Ihnen) ja auch gar nicht darum. ‚Geld stinkt nicht‘ wird wohl das (alleinige) Motto sein.“ Ich enttäusche Menschen ja ungern. Aber weder ich noch meine Kollegen bekomme eine Kolumnen-Zulage.
Leser G. hob zum finalen Akt an:
„Das Mindeste, was ich Ihnen an Unbill wünschen kann, ist
ein verregneter und auch sonst misslungener Italien-Urlaub. Wenn es einen Funken Gerechtigkeit gibt, wäre das die Mindeststrafe (...).“
Ich lasse mich meinetwegen als banal und geldgeil beschimpfen, aber das mit dem Wetter. Nein, so was tut man nicht.
Habe Leser G. geantwortet, dass ich Sonnenschein hatte. Und ihm einen Zusatz in meiner eMail-Liste verpasst. Dort heißt er nun: Mein kleiner Sonnenschein.