Meinung/Mein Tag

Ich will doch nur spielen! Von der Kraft gemeinsamer Aktivitäten

Irgendwo zwischen Erwachsenwerden, Job finden, das Leben versuchsweise hinbekommen und der letzten Gasrechnung haben wir eine sehr wichtige Sache vergraben: unseren natürlichen Spieltrieb.

Kinder kommen auf die Welt und nach den ersten paar Monaten der totalen Abhängigkeit beginnen sie, sich mit allem zu beschäftigen, was sie greifen können. Die spannende Erkenntnis für Eltern: Das beliebteste Spielzeug ist selten das teuerste. Schade, denn der Montessori-Regenbogen aus Holz, lackiert in essbaren Naturfarben, war nicht nur ein Mega-Hype, sondern auch sauteuer. Aber das Kind spielt lieber mit einem Plastiklöffel oder einer leeren Klopapierrolle.

Unbeschwerte Momente

Wir Erwachsenen vergessen oft, wie lustig Spielen sein kann. Einen Abend mit Freunden über Strategien zu tüfteln, endlich wieder mal jemanden so richtig zu schlagen (natürlich nur im übertragenen Sinne, aber das wissen wir ja alle) oder einfach so viel zu lachen, dass der Bauch wehtut – das sind Stunden der Unbeschwertheit und der Zusammengehörigkeit. Diese Momente kosten nichts außer Zeit.

Verbindend ist auch gemeinsames, sportliches Spielen: Das kann das Volleyballmatch am Strand sein, das kleine Tischtennisturnier im Garten oder das Kickerl auf der Wiese in der Nachbarschaft. Im Spiel lernen wir einander noch besser kennen, sehen die Schwächen und Stärken der Mitspielerinnen und -spieler, und auch die eigenen. Wir entwickeln einen respektvollen Umgang mit Fehlern, bremsen als Gruppe die Oberehrgeizler und pushen die Gemütlichen. Und dabei fällt uns nicht mal auf, was sich da sozial und zwischenmenschlich alles abspielt. Geht alles nebenbei und macht echt Spaß!

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