Bibi, Basti, Lili und ein paar Lieblingsnamen von heute
Von Julia Pfligl
Bibi who? Wer beim Verfolgen der aktuellen Außenpolitik-Berichterstattung zuerst an die Schmink-Youtuberin oder die Hörspielkassetten von Bibi Blocksberg denkt, wurde höchstwahrscheinlich um 1990 geboren. (Wer so Englisch spricht wie der Kanzler in seiner Videobotschaft an den anderen Bibi, wahrscheinlich um 1960.) Apropos Vornamen: Nicht Basti oder Bibi, sondern Lili heißt das neueste Königskind – die Breaking News, auf die alle gewartet haben. Lilibet Diana genau genommen, nach Urli und Granny väterlicherseits, eine rührende Geste der abtrünnigen Ex-Royals.
Was die britische Monarchin über das unerwartete Recycling ihres Kindheitskosenamens denkt, ist noch nicht durch die Palastmauern gedrungen. In Österreich ruft dieser Name – quer durch alle Generationen – aber ohnehin ganz andere Assoziationen hervor, nämlich Erinnerungen an die divenhafte Schwiegermutter und ihren leicht entflammbaren Nerz im Weihnachtskultfilm „Single Bells“. Da wird Lilibet Mountbatten-Windsor mit ihrer Familie hoffentlich mehr Glück haben.
Ansonsten liegen die beiden Millennials Harry und Meghan mit der Namenwahl für ihre Tochter durchaus im Trend. Auch das Bürgertum setzt seit geraumer Zeit auf Namen mit Tradition – auf den Bobo-Spielplätzen der Stadt spielt Emil Gustav mit Rosa Cäcilia und Carl Johann mit Aurelia Sofie. Die royale Geburt wird vermutlich auch Lilibet – oder Lili – wieder in die Hitlisten der Baby-Namen katapultieren, wie es zuvor bereits bei Charlotte, Archie und L(o)uis der Fall war.
Der Name Bibi wurde in Österreich seit 1984 übrigens vierzehn Mal vergeben.
Hex Hex!