Abenteuer, Hormone, Couch, Langeweile und dann wieder... Abenteuer
Von Yvonne Widler
Am Anfang ist es meist noch leicht. Die verliebten Gefühle sind ohnehin schon aufregend genug, aber in dieser Phase sind selbst die belanglosesten Dinge abenteuerlich, einfach nur, weil man sie nun mit jenem Menschen tut, der die berüchtigten Schmetterlinge hervorzaubert. Die Schmetterlinge verflüchtigen sich meist nach einem Jahr, das ist ganz normal und liegt daran, dass unser Hormonhaushalt wieder in den Normalmodus zurückfährt.
Das ist auch gut so, weil sonst würden wir irgendwann durchdrehen. Darüber hinaus allerdings ist zu beobachten, dass die meisten Paare mit der Dauer der Beziehung auch fauler werden. Man unternimmt weniger Neues, macht Gewohntes, das man zwar mag, aber nicht aufregend ist. Das ist eine gewisse Zeit lang sehr schön, aber viele Menschen bezeichnen ihre Beziehung ab diesem Punkt als „langweilig“. Neue Impulse für die Partnerschaft, um gemeinsam wachsen zu können, wären hier enorm wichtig, wie zahlreiche Beziehungsexperten immer wieder betonen.
Diese Dynamik lässt sich glücklicherweise leicht ändern. In der Psychologie nennt man das die „Self Expansion“-Theorie. Man will den eigenen Horizont erweitern – und das natürlich auch durch die eigene Beziehung. In einer Studie der Psychologin Amy Muise sollten Paare an 21 aufeinanderfolgenden Tagen einen Fragebogen ausfüllen und darin angeben, wie viel Horizonterweiterung sie durch Erlebtes mit ihrem Partner erfahren haben.
Die unterschiedlichsten Antworten trudelten ein. Ein Teilnehmer etwa schrieb: Wir haben zum allerersten Mal in unserem Leben Austern gegessen. Auch sehr wichtig: Wurden solche Erlebnisse berichtet, meinten beide Partner, dass sie dadurch mehr Lust auf Sex hatten.
Also: Auf ins Abenteuer!