Meinung

Maximaler Schongang

Die mitgereisten Wolves-Fans stimmten in der zweiten Halbzeit im Old Trafford-Stadion mehrmals "We want our money back" an und waren auf ihren Trainer am Ende der Partie alles andere als gut zu sprechen. Coach Mick McCarthy schaffte es nämlich so schnell wie kein ein anderer Trainer sämtliche gewonnenen Sympathien auf Grund von höchst umstrittenen Personalentscheidungen zu verspielen. Vergangenen Samstag schoss sich der Verein von Stefan Maierhofer mit einem überraschenden 0:1 Auswärtserfolg gegen Tottenham auf einen Nicht-Abstiegsplatz, was wohl auch das Rapid-Management gefreut hat, da noch einmal ein Betrag für den 2.02m großen Stürmer fällig wird, wenn Wolverhampton der Klassenerhalt gelingt.

Im Schongang gegen Manchester United

Nur drei Tage später stand das Spiel gegen die "Red Devils" auf dem Programm und Trainer Mick McCarthy schonte gleich zehn (!) Stammspieler, da er sich auch in Bestbesetzung keine Chance auf einen Punktegewinn ausgerechnet hat. Von der siegreichen Mannschaft gegen Tottenham begann nur der US-Goalie Marcus Hahnemann, ansonsten war die zweite Garnitur, darunter eben auch Stefan Maierhofer, im Einsatz. Dem Österreicher gelang leider auch nicht mehr als seinen Mitspielern und nach 54 Minuten wurde er ausgewechselt, ohne dass er eine nennenswerte Torchance gehabt hätte. Zu diesem Zeitpunkt trafen Rooney und Vidic bereits für die Heimmannschaft, Valencia setzte in der 66.Minute den Schlusspunkt zum 3:0.

Unsportlich und wettbewerbsverzerrend?

Mick McCarthy rechtfertigt seine Aufstellung mit dem Hinweis, dass das kommende Spiel gegen den FC Burnley eine 6-Punkte-Partie sei, die man unbedingt gewinnen wird müssen. Er bittet die Wolves-Fans, die ja immerhin 40 Pfund Eintritt bezahlen mussten, um Verständnis und appelliert an alle, dass es nur darum geht, wo die Mannschaft nach dem letzten Spieltag steht. Aber nicht nur die eigenen Fans stehen dieser Taktik misstrauisch gegenüber, auch Chelsea und Arsenal meldeten sich zu Wort und sprachen von Wettbewerbsverzerrung. Jeder versteht es, wenn im Laufe einer langen Saison der eine oder andere Stammspieler eine Pause bekommt, aber zehn Spieler auf die Bank zu setzen, gerade nach einem sensationellen Auswärtssieg, ist einfach das falsche Signal und zudem unsportlich. Vor der Saison habe ich wirklich gehofft, das Maierhofer den Klassenerhalt schafft, nach dieser Aktion werde ich jedoch nicht mehr mit dem Verein mitfiebern. Schaffen sie den Aufstieg, dann freue ich mich für den Ex-Rapidler, steigt der Verein jedoch ab, dann hat er auch nichts anderes verdient!