Meinung/Kommentare/Motor

Selbstfahrer

So gut die Technik auch schon funktioniert, so unklar ist ein ganz zentraler Punkt.

Dr. Horst Bauer
über die rechtlichen Probleme des selbst fahrenden Autos

Das größte Interesse daran hatten zunächst die Militärs. Die Entwicklung von Autos, die ohne Fahrer selbsttätig vorbestimmte Strecken auf und abseits von Straßen zurücklegen können, begann in den USA, nicht um die Verkehrssicherheit zu heben. Die Army investierte viel Geld, um nicht mehr auf Menschen angewiesene Truppen- und Waffentransporter zu bekommen.

Nun sickert die aufwendige Technik langsam in den zivilen Bereich durch. Kein großer Autohersteller will den Trend verschlafen. So ist „Autonomes Fahren“ derzeit bei Auto-Präsentationen von Mercedes über VW bis Nissan stets präsent. Nicht zuletzt, weil auch Branchenfremde – Stichwort Google-Auto – bereits ansetzen, um im Revier der Autokonzerne zu wildern.

So gut die Technik bei den jeweiligen Demonstrationsfahrten auch schon funktioniert, und so sehr man sich bereits – wie etwa Nissan mit 2020 – auf ein fixes Datum für den Serienstart eingeschworen hat, so unklar ist nach wie vor ein ganz zentraler Punkt. Schon jetzt überlassen die Hersteller beim Einsatz elektronischer Fahrer-Assistenten die Letztverantwortung dem Piloten. Beim autonomen Fahren kommen sie jedoch in eine Doppelmühle. Ist der Fahrer nach wie vor dafür verantwortlich, allfällige Fehler des Systems selbst zu korrigieren, wird sich der Zulauf zur neuen Technik in Grenzen halten. Übernimmt der Hersteller die volle Verantwortung, kann ihn das im Falle eines durch eine Fehlfunktion des Systems verursachten Unfalls Millionen kosten.