Meinung/Kommentare/Motor

Acht Jahre

Abseits der gewohnten Steckdosen zu Hause und in der Firma ist Laden nach wie vor ein Lotteriespiel

Maria Brandl
über den aktuellen Stand der E-Mobilität

Die gute Nachricht lautet: Die Elektro-Mobilität hat das Stadium der Bastler hinter sich gelassen. Darin waren sich die Redner auf der Tagung „EL-Motion 2013“ in der Wirtschaftskammer einig.

Aber: Es dauere noch immer acht Jahre, bis sich der Aufpreis für den E-Antrieb etwa gegenüber einem Benziner bei uns rechnet. Trotz Förderungen von bis zu 18.000 € für betrieblich genutzte E-Mobile, Steuerbefreiungen, Akkumieten und sonstigen Zuckerln, die den Umstieg auf E-Antrieb ankurbeln sollen.

Dazu kommt, dass das Laden abseits der gewohnten Steckdosen zu Hause oder in der Firma nach wie vor ein Lotteriespiel ist. Das System-Wirrwarr wird immer größer (siehe Tabelle auf Seite 2). Selbst wenn sich in zwei, drei Jahren EU-weit ein einheitliches System durchsetzen sollte, wird es daneben andere geben und muss für die bereits verkauften E-Fahrzeuge die entsprechende Ladeinfrastruktur auch in 10 Jahren verfügbar sein.

Dennoch entdecken immer mehr Österreicher Chancen, aus diesen Anfangsschwierigkeiten Geld zu machen. Die einen, indem sie den Aufpreis für den E-Antrieb etwa dadurch kompensieren, dass sie die Fahrzeuge als Werbeträger oder das amtliche Kilometer-Geld nutzen, obwohl E-Autos geringere Betriebskosten haben. Die anderen entwickeln neue Geschäftsmodelle, indem sie etwa als Hilfe gegen das Ladesystem-Wirrwarr Universalstecker oder Fotovoltaik-Anlagen für Parkdecks anbieten, mit deren Strom E-Fahrzeuge vor Ort geladen werden können.

Es bleibt spannend.