Wo bleibt die enkelfitte Klimaschutz-Politik?
Von Bernhard Gaul
Ein Plan für ein energieautarkes Österreich kann eine unglaubliche Chance sein.
Über Klimapolitik
Im schlimmsten Fall wird auch die neue Regierung keine echten Maßnahmen setzen, damit wir unseren Klimaschutz-Verpflichtungen gegenüber der EU und den Vereinten Nationen nachkommen können. Das führt aber nur unweigerlich dazu, dass dann eben die übernächste Regierung noch viel härtere und teurere Maßnahmen setzen muss. Tatenlosigkeit ist in der Klimafrage nämlich keine Option, selbst wenn andere Staaten wie die USA ihre Verpflichtungen nicht einhalten wollen.
Der Klimawandel ist ein Faktum und er ist vom Menschen verursacht. Er droht, weite Teile unseres Planeten zu zerstören, und er kann nicht mehr lange aufgehalten werden. Das ist eine umfassend erforschte Wahrheit, nachzulesen in den fünf Sachstandsberichten der UNO. Diese zweifellos unangenehme Tatsache kennen wir seit dem ersten Klimagipfel im Jahr 1990.
27 Jahre später hat Österreich noch immer keinen Plan, wie wir unsere dadurch entstandenen Verpflichtungen eigentlich einhalten wollen. Der Versuch einer echten Klima- und Energiestrategie ist zuletzt erst im Juni hinter verschlossenen Ministertüren gescheitert. Dabei bräuchten Wirtschaft und Konsumenten dringend sinnvolle Vorgaben und Regelungen, wie ein Totalausstieg aus den fossilen Energieträgern wie Erdöl, Erdgas und Kohle aussehen soll. Beim Verkehr, bei der Wärmeproduktion, beim Strom.
Jetzt können wir nur hoffen, dass die Koalitionsverhandler ihren Wissensstand zum Thema Erderwärmung auf den jedes österreichischen Schülers bringen und mutige, zukunftsweisende Entscheidungen treffen. Ein Aus für den Klimafonds der Republik, wie es derzeit offenbar diskutiert wird, wäre sicherlich das falsche Signal. Ein Plan für ein energieautarkes Österreich, in dem wir unsere Energie selbst produzieren, kann nämlich auch eine unglaubliche Chance sein.