Meinung/Kommentare/Innenpolitik

Anderen helfen – eine gute Tradition

Österreicher helfen gerne und schnell, wenn andere in Not geraten. Wir haben auch die Organisationen dafür.

Dr. Helmut Brandstätter
über Hilfe in Nepal

Am Samstag bebte in Nepal die Erde, am Montag trafen die ersten Hilfsmannschaften aus Österreich in der Hauptstadt Kathmandu ein. Caritas und Rotes Kreuz waren wie so oft bei den schnellsten, die ihre Hilfe anboten. Sie haben die nötige Erfahrung und das perfekt ausgebildete Personal. Der Vorteil der international vernetzten Organisationen liegt darin, dass sie weltweit sofort Ansprechpartner haben. Also konnte auch diesmal in Nepal die Hilfe sofort beginnen.

Caritas, Rotes Kreuz und andere Helfer haben noch einen Vorteil: den langen Atem. Wenn das Scheinwerferlicht erloschen und die Reporter schon lange von anderen Katastrophen berichten, sind die Fachleute noch immer da, um die Projekte zu beenden. Das war auch beim Hochwasser in Kroatien, Serbien und Bosnien so. Da haben ja KURIER-Leser viel Geld gespendet, das von den Mitarbeitern von Caritas und Rotem Kreuz erst viele Monate später eingesetzt wurde.

Die Spendenbereitschaft der Österreicher ist traditionell groß. Die Älteren erinnern sich daran, dass auch uns nach dem Krieg geholfen wurde, etwa mit den berühmten CARE-Paketen, und die Jüngeren wissen von ihren Reisen, dass ärmere Länder nach Katastrophen auf fremde Hilfe einfach angewiesen sind. Dazu kommt der gute Ruf der Hilfsorganisationen. Wenn es mal Skandale gab, wurden diese aufgeklärt.

Die schnelle finanzielle Hilfe der privaten Vereine ist deshalb möglich, weil sie über einen eigenen Katastrophenfonds verfügen, den sie dann wieder mit Spenden auffüllen. Das Regierungsprogramm sieht vor, dass auch der Bund seinen Fonds erhöht. Das wird auch notwendig sein.