Zündstoff: Alarmstufe 109
Von Jürgen Preusser
Dass 109 von 208 jungen Fußballern, die an der U-17-WM in Mexiko teilgenommen haben, gesperrt werden, ist absurd. Tatsache ist, dass es 109 positive Dopingproben gab. In allen Fällen wurde das Kälbermastmittel Clenbuterol nachgewiesen. 109 Freisprüche sind ergo beschlossene Sache: 109 Freibriefe für alle Sportler, die diese wirksame Doping-Substanz vorsätzlich verwenden. Verseuchtes Rindfleisch wird zur wirksamsten Ausrede. So auch für Tour-de-France-Sieger Contador, der sich derzeit vor dem Sportgerichtshof verantworten muss. Die engstirnige Sicht der Doping-Jäger reicht also nicht, um das Problem zu lösen. Im Glauben, reines Rindfleisch zu essen, haben 109 Fußballer Clenbuterol eingenommen. Das Mittel führt zu erhöhter Herzfrequenz, Muskelzittern und Kopfschmerzen. Vielleicht haben schon 109.000 Touristen über solche Symptome geklagt. Da sich jene keinem Doping-Test stellen mussten, wissen sie gar nicht, welches Gift diese Beschwerden verursacht. Die Wichtigtuerei von aufgeblasenen Sportfunktionären, die wegen der Verzerrung von Wettkämpfen den Untergang der Sportwelt herbeiorakeln, sind nebensächlich. Es geht um Gesundheit. Die sollte ein hoch politisches Anliegen sein. Ist sie aber nicht.
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