Meinung/Kolumnen/Worklife

WorkLife: Keine Zeit mehr

Leicht haben es die jungen  Überflieger von heute nicht: Vom Ausbildungssystem (die Studienabschnitte sind  durch den Bologna-Prozess verkürzt  und verschulter) und den Firmen (unter Druck wegen des Arbeitskräftemangels) werden sie immer früher in verantwortungsvolle Positionen gedrängt. Dafür haben sie zwar das fachliche Know-how –, weil Anstrebern auf der Uni ist die eine Sache, das funktioniert bei lerneifrigen Wunderwuzzis ganz gut.Dieses  Wissen dann aber in die Praxis zu übersetzen, Menschen zu führen,   Verantwortung zu übernehmen, ist die ganz andere. Persönlich sind die jungen Talente oftmals einfach noch nicht reif genug. Es fehlt an Erfahrung, am langsamen Hineinwachsen in die Aufgaben und an ein paar Jahren Übung.

Im Grunde ist der heimische Personalmarkt das perfekte Spiegelbild des Wirtschaftsgeschehens. Auf den volatilen Märkten will man immer schneller, immer höher, immer weiter. Die Jungen sind ganz gut, werden aber von den Firmen verheizt, einfach zu früh allein gelassen. Ein gut ausgebildeter Spezialist ist zunächst eben nur ein Fachmann. Zum Top-Manager gehören aber vor allem Erfahrung und Reife. Diese Entwicklung  braucht  Zeit – die leisten sich die Firmen aber leider nicht mehr.

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