WorkLife: Die letzten Meter
Von Sandra Baierl
Der gesellschaftliche Druck wird größer, auf EU-Ebene bereitet man bereits Gesetze vor – Frauen sollen vermehrt in die Chefetagen. Eine alte Forderung, die mit neuer Vehemenz verfolgt wird. Und bei vielen Firmen den Reflex auslöst, sich schnell eine Frau in den Vorstand zu holen, bevor der Gesetzgeber sie dazu zwingt.
Das ist gefährlich. Und falsch. Weil im Zuge einer Schnellschnell-Aktion die Gefahr besteht, dass Mitarbeiter in die Chefetage kommen, die zwar vom Geschlecht her passen, nicht aber von ihren Fähigkeiten. Die den Anforderungen und dem Druck der oberen Firmengremien nicht standhalten können. Mit der Folge, dass sie sich bald wieder von dort verabschieden müssen oder als Quotenfrauen geduldet, aber nicht gehört werden.
Stattdessen sollte man sie als Führungskräfte aufbauen, die Frauen entwickeln, aus der mittleren Ebene heraus, um so eine kritische Anzahl (etwa ein Drittel) heranzuziehen, die dann in der Vorstandsebene Kraft und eine Chance haben.
Das passiert. Im mittleren Management positionieren sich die Frauen. Sie werden es in den nächsten Jahren nach oben schaffen, Firmenkulturen verändern, einen anderen Ton anschlagen, Chef sein. Manchmal ist langsam entwickeln die bessere Taktik.
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Interview
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