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Tagebuch: Hausmeister Hirscher

Die Rolle der Bulgaren im Skirennlauf erinnert an jene von Österreich im Fußball – überzeugend als Veranstalter, aber im sportlichen Vergleich Lichtjahre von der Weltspitze entfernt. Unterschiede gibt’s natürlich trotzdem: Wohnungen an der Donau bekamen Villa, Iniesta und Co. vom Gastgeber nicht geschenkt, als Spanien 2008 in Wien Fußball-Europameister wurde.In Bansko indes sind Christof Innerhofer und Mario Matt, seit der Süd- und der Nordtiroler dort im Vorjahr Superkombi bzw. Slalom gewannen, Appartementbesitzer zum Nulltarif.Heuer belohnen die Veranstalter Doppelsieger Marcel Hirscher mit 60.000 Euro Preisgeld plus einer 132.000 Euro teuren Immobilie im Golfclub. Derzeit ist der Salzburger im Torlauf allen um Häuser überlegen. Oder, wie es ORF-Analytiker Thomas Sykora ausdrückt: "Marcel hat mit seinem Fahrstil eine neue Ära eingeläutet. Und bis ihn die Konkurrenz kopiert hat, wird er noch viele Rennen gewinnen." Das nächste und ungewöhnlichste wird am Dienstag in Moskau gefahren: Parallelbewerb der Top 15 (plus einem Lokalmatador) auf einer Riesenrampe.Obwohl bei der dritten Auflage in der russischen Hauptstadt zum ersten Mal Weltcuppunkte wie bei den Alpen-Klassikern vergeben werden, schneit’s Weltcup-Direktor Günter Hujara Absagen ins FIS-Haus.Bode Miller, Hannes Reichelt, Benjamin Raich – sie alle sind qualifiziert, aber lädiert oder schon auf das Super-G-Doppel in Crans Montana fokussiert. Auch die Schweizer Didier Cuche, Carlo Janka und Didier Défago lassen Moskau aus.Der frischoperierte Ivica Kostelic hingegen spekulierte damit, in Moskau zwei Meter zu fahren, um damit in Hinblick auf den Gesamtweltcup automatisch 15 Punkte zu kassieren.Unmittelbar vor Nennschluss kam der Kroate wieder ab von seinem Plan, mit dem er das Regelwerk bloßgestellt hätte. Sehr zur Erleichterung von FIS-Präsident Gianfranco Kasper. Der redete in Bansko vor dankbaren bulgarischen Zuhörern lieber über das nächstjährige Städte-Ski-Derby. Es wird erstmals in Sofia stattfinden.

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