Meinung/Kolumnen/Stadtgeflüster

Der Höhepunkt des Wunschkonzerts

Jene seltsame Zwischenzeit, in der für die kommenden Meldungen gerade nach Luft geschnappt wird.

Anna-Maria Bauer
über das Sommerloch

Richtig, da war doch etwas. Bei all der Hektik und den Ereignissen der vergangenen Zeit hätte man fast auf das Sommerloch vergessen können. Jene seltsame Zwischenzeit in den Sommermonaten, in der die letzten Nachrichten der vergangenen Monate langsam verhallen und für die kommenden Meldungen gerade nach Luft geschnappt wird. Diese unwirkliche Ruhe, die für gewöhnlich zwischen Ende Juni und Anfang September über der Stadt liegt und die mit der Entfernung zum Stadtzentrum exponentiell zunimmt – bevor man dann im Herbst wieder bereit zum Durchstarten ist.

Auch wenn das Jahr laut Kalender im Jänner beginnt – für mich ist gerade der September die wahre Zeit, neue Projekte anzugehen, mit frischem Wind. Weil ihm im August eine Zeit des Loslassens und Ausruhens, des Gedanken-Sammelns und Stärkens vorangegangen ist.

Man hatte bereits Zeit, sich hier wie da, in Grado, Rovinj oder am Donaukanal bei Sonnenschein, Sommerspritzer und Stanitzeleis, zu entspannen und Pläne für die verbleibende Zeit des Jahres zu schmieden. Und vielleicht hat sich dabei ja auch schon der eine oder andere Wunsch geformt. (Meine darf ich Ihnen an dieser Stelle nicht verraten, sonst gehen sie ja nicht in Erfüllung.) Jedenfalls war es so gesehen vom Universum richtig nett, dass es den alljährlichen Sternschnuppenstrom – für Eingeweihte: Perseiden oder "Tränen des Laurentius" – auf Mitte August gelegt hat. Um zu signalisieren, dass es auch bereit ist, diese Wünsche aufzunehmen.

Der Höhepunkt des Wunschkonzerts findet übrigens heute, Freitag, statt. (Wer das nicht alleine zelebrieren möchte: Auf der Lagerwiese beim Hotel Sophienalpe findet am Abend eine Sternschnuppennacht-Feier statt.) Bei 160 Sternschnuppen pro Stunde ist die Wahrscheinlichkeit recht hoch, dass zumindest ein oder zwei Wünsche in Erfüllung gehen. Und wenn nicht, kann man zumindest noch einige Wochen in Grado, Rovinj oder am Donaukanal bei Sonnenschein, Sommerspritzer und Stanitzeleis entspannen.