Schule ist wieder! Juhu!
Weil ja jetzt eh lange genug keine war. Und zwar so was von keine. Man stelle sich vor: Österreichweit 6000 Schulen – zwei Monate einfach geschlossen. 6000 Häuser mit ca. 60.000 ca. 60 m² großen Räumen, 20.000 Turnsälen, Tausenden Computern samt W-LAN, Hunderten voll ausgestatteten Küchen samt Kühlschränken, Sportplätzen für die anspruchsvollste Olympionikin, und so viel kühlendes Nass, dass du mit den Ohren schlackerst, wenn draußen Sahara ist –, aber ausgerechnet in der schönsten Zeit des Jahres voll "für die Jetti-Tant". Lass eine solche Ressourcenverschwendung einmal vom Rechnungshof gegenrechnen, dagegen ist das Skylinkdebakel eine Erfolgsstory.
So ähnlich muss man in der Leitung eines privaten Kinder-Ferienbetreuungssoundso in der schönen Stadt Steyr gedacht haben und suchte rechtzeitig, offiziell und behördlich darum an, den Sommer über eine Klasse und einen Turnsaal der nahe gelegenen Volks-und Hauptschule benutzen zu dürfen. Eine SOS-Aktion: Weil so viel Ferienbetreuungsplatz gibt es in ganz Oberösterreich nicht, wie man in Steyr bräuchte, um alle jene Kinder mit Spaß, Sport & Spiel zu versorgen, deren Eltern darum angesucht haben, damit sie selber bei 35 Grad im Schatten arbeiten gehen können, um sich die dann ab Herbst wieder unsere Gratisschule und im Winter die Heizung leisten zu können. Aber glaubst du, das ist gegangen? Dialog mit der Schulbehörde sinngemäß so:
– Könnte man denn nicht, wo doch die Schule eh leer steht … wenigstens eine Kl...
– Aha. Und wer löscht nachher die Tafeln und leert die Mistkübel aus? Unser Schulwart sicher net!
– Wie meinen?
– Eine Schule ist kein Feriendorf. Und eine Schule ist im Sommer zu.
Wie man sieht: Die Beamten der Schulbehörde sind mental bereit für die ganz große Schulreform!
Niki Glattauer ist Lehrer und Buchautor