Schaß, 2. Teil
Von Niki Glattauer
Ehrlich, die Herren, und jetzt bitte nicht bös sein, aber das war ein Voll.…ß.
über Hetze gegen Schüler
Eben nicht mit rundem s, liebe Frau Altrichter, lieber Herr Nowack, lieber Herr Zahn, und und und! Nur wer deutschelt, muss ihn so schreiben: Schas. Gegen jede Logik, weil a) kommt Scha… von schei…, also ß im Stamm, und b) warum soll es bei Schaß anders sein als bei Fraß oder Spaß? Drinnen ein langes a und hinten das ß. Dass es der Duden anders verlangt, bitte, für Deutsche ist der Spaß ja bekanntlich kurz und endet traditionsgemäß mit-ss), aber jetzt ist ja nicht der Duden die Bibel der österreichischen Deutschlehrerin, sondern das "Österreichische Wörterbuch". Und dieses erlaubt dezidiert: Schaß (ÖWB, 42. Auflage, S. 603). Damit ohne Umschweife zu einem praktischen Beispiel von echt österreichischem ....ß: Was jetzt nacheinander Niessl, Voves, Kurz und dann noch einmal Niessl zum Thema Integrationsunwilligkeit von sich gegeben haben, ist leider ein solcher. Laut angedacht hatten die Herren die Einführung eines strafweisen "Sozialdienstes" in Schulklassen (Boden schrubben? Aber eh nicht mit der Zahnbürste, oder?), bis zur Geldstrafe für deren Eltern (im Fall eines terroristisch drohenden Vollbarts schon bei verdächtigem Flaum oder erst ab 3 cm?).
Angeblich ist Österreich ja voll von integrationsunwilligen neu-österreichischen Kindern. Jetzt arbeite ich, ich weiß nicht wie lange schon in Schulen mit 90 und mehr Prozent "Ausländerkinder-Anteil", und da waren fürwahr viele Deppen und Fratzen darunter, aber mir ist noch KEINES untergekommen, das n i c h t willig gewesen wäre, sich zu integrieren. Die Frage ist nur: In was genau sollen sich Kinder eigentlich integrieren, die man vormittags in Getto- und Restschul-Klassen schmoren lässt und zu Mittag in Elternhäuser entlässt, in denen man deutschsprechende Österreicher nur im Fernseher sieht und in Gestalt von unsereiner vielleicht noch an den Elternsprechtagen? Migrationspolitik, Arbeitsmarktpolitik, Wohnpolitik, die Zwei-Klassen-Schule. Da sind die Baustellen, auf denen unsere Politiker die Ärmel hochkrempeln sollten, statt aus wahltaktischen Gründen Schulen gegen Schüler aufzuhetzen. Ehrlich, die Herren und jetzt bitte nicht bös sein, aber das war ein Voll.…ß.