Nomen est omen, 2

Leser-Mail 1, sinngemäß: Was ich gegen Franz Gruber bzw. Eckehard einzuwenden habe und ob ich denn lieber Arnautovic hieße bzw. Ali?, gezeichnet Gruber, Franz. Leser-Mail 2, sinngemäß: Was ich gegen Johann Huber bzw. Eckehard einzuwenden habe und ob ich denn lieber Arnautovic hieße bzw. Ahmet?, gezeichnet Huber, Johann.Und jede der beiden fünfzehn Namensvettern, die mir ihren Unmut über meinen jüngsten Text (Nomen est omen an den Beispielen Marko Arnautovic und Eckehard Quin) per Telefon, Mail oder Brief zum Ausdruck gebracht haben. In einem Wort: Wespennest. Hier meine Sammelantwort: NIX!

Nix habe ich gegen heimisches Namensgut. A) Kriegst du solches als Wiener Hauptpardonneuemittelschullehrer eh kaum noch zu hören oder lesen. B) Sollst du nicht mit Steinen werfen, wenn du im angeheirateten Glashaus sitzt. Meine Frau heißt Wang. Wang ist der Gruber Chinas, dort heißt es Wang vor Li und Zhang. 95 Millionen Wangs, 93 Millionen Lis, 90 Millionen Zhangs. Jeder 5. Chinese trägt einen dieser drei Familiennamen. Global gesehen sind Gruber und Huber also Stradivaris unter den Namen. Und weil ich schon dabei bin. Gratuliert mir Leserin Anette Arneth zu meinem Sohn Theo. Wie ihr beim lustig Googeln untergekommen sei, habe „der Neffe des Schriftstellers Daniel Glattauer“ als Österreich-Sieger der internationalen Philosophieolympiade mit einem Text zu Josef Piepers „Verteidigungsrede für die Philosophie“ jetzt beim Finale in Odense, Dänemark, den 2. Platz belegt.

Liebe Frau Arneth, gern würde ich mich mit fremden Federn schmücken, noch dazu mit dieser prächtigen namens Theo. Aber leider verhält es sich so: Mein Bruder Daniel (der Schriftsteller) hat eine Frau (Elisabeth), die hat einen Bruder (Christian) und auch dieser hat eine Frau (Sonja). Deren Sohn nun ist Theo. Weder Glattauer noch Gruber noch Wang. Sondern Anders (kein Witz jetzt). Theo Anders, 18, nach eigenen Angaben weitgehend überzeugter Kommunist – Nomen est omen :-) – und seit zwei Wochen Maturant. Gratulation ihm sowie den rund 42.000 anderen frischgebackenen geistigen Speerspitzen des Landes.