Frühwarnung
In Ostösterreich ist diese Woche Schulschluss, es folgen neun Wochen Ferien. Hoffentlich sind es nicht neun weitere Wochen Stillstand in der Bildungspolitik.
Eine moderne Schule braucht ein modernes Dienstrecht – das Leistung und Engagement von Pädagogen belohnt und den Kindern keine unfähigen Lehrer mehr zumutet. Die Verhandlungen über diese längst fällige Reform haben zwar vielversprechend begonnen, mittlerweile ist man allerdings wieder beim alten Ritual: Die Lehrergewerkschafter verteidigen ein Schulsystem, das nicht mehr zeitgemäß ist, und zu viele Kinder auf der Strecke bleiben lässt. Und Unterrichtsministerin Claudia Schmied verzettelt sich mit Zentralmaturaproblemen und ihrem Beharren auf eine gemeinsame Schule.
Die Ministerin hat das neue Dienstrecht zu einem Projekt der gesamten Regierung erklärt. Damit es noch in dieser Legislaturperiode fertig werden kann, muss endlich konstruktiv verhandelt werden. Da müssen sich alle engagieren – bei Bedarf auch die Regierungsspitze.
Von Schülern wird Leistung verlangt, damit sie positiv beurteilt werden – drohen sie zu scheitern, gibt es eine Frühwarnung. Die haben jetzt die Politiker. Gibt es kein neues Lehrerdienstrecht, ist die Regierung durchgefallen.