Dieser und jener Schaß
Von Niki Glattauer
Situationselastisch war auch nicht schlecht
über das „Wort des Jahres“
Bekanntlich hat mein Lieblingsminister Gerald Klug das „Wort des Jahres“ 2014 kreiert, zwar nicht mit seinem von mir favorisierten „Soldatna“, aber „situationselastisch“ war auch nicht schlecht (konnte man bereits lesen). Untergegangen ist dabei, dass die Fachjury unter der Leitung des Germanisten Rudolf Muhr, Professor an der Grazer Karl-Franzens-Universität, auch den „Spruch des Jahres“ 2014 kürte. Der wurde: „Jetzt hat uns die den Schaß gwonnen!“ Getätigt von Andi Knoll nach dem Song-Contest-Sieg von Frau W., dem mit Verlaub Mensch gewordenen Schnittlauch auf allen Suppen, weil schau einmal fern oder in die Zeitung und erblicke nicht Conchita Wurst, geht gar nicht.
Als Unspruch des Jahres hätte mir gefallen: „… rockte Integrationsbotschafter Gabalier die Bühne!“ Erstens, weil es dem Vernehmen nach nicht nur mir jedes Mal den Magen umdreht, wenn jemand d i e Bühne rockte, statt dass sie das wie früher und sprachlich korrekt a u f einer Bühne getan hätte (Shakira z. B.). Zweitens, weil Integration und Gabalier das sind, was der Lateiner eine contradictio in se nennt – einen Widerspruch in sich. Oder ist es bereits integrativ, wenn man die Machos unter den Neuösterreichern mit Herkunft Anatolien oder Bosnien in die sonst dicht geschlossenen Reihen der ewig Gestrigen integrieren will, indem man beim Absingen unserer Hymne zuerst irrtümlich einen veralteten Text verwendet und sich dann zur Rechtfertigung deppert über Frauenpolitik lustig macht?
So, und jetzt nachträglich zu meinen Piktogramm-Glossen ein Wort zu dem hier unten, auf das eh alle schon die ganze Zeit starren, statt meinen pädagogisch wertvollen Text zu lesen :-). Mailt mir mein Heilstollen-Oberzeiring- Freund Thomas Guetz aus Klagenfurt jetzt ein Foto jener Plaketten, die in Bahrain die Taxiflotten zieren: „Furzen im Taxi verboten!“ Bei Zuwiderhandeln kurbelt der Chauffeur zuerst die Fenster seines klimatisierten Wagens runter und dann hält er die Hand auf. Weil, mach’ das als Taxler einmal freiwillig bei der Affenhitze ...