"... und manchmal weint sie", Teil 3
Von Niki Glattauer
Ohne mehr Personal können wir Inklusion gleich wieder vergessen.
hat wieder Post von Lesern bekommen
Sie haben recht, wir "inkludieren" in unseren Schulen Kinder mit besonderem Förderbedarf – jedoch gibt es keine Pädagogen, schon gar keine Sonderschulpädagogen, die sie optimal fördern. Eine mir bekannte NNÖMS hat in den drei ersten Klassen dieses Schuljahres acht Kinder mit SPF, aber keinen einzigen Sonderpädagogen. Ich bin jetzt seit 20 Jahren im Geschehen und das, was wir uns von der Inklusion wünschen, ist überhaupt nicht da, außer, dass Erwachsene ihr Gewissen damit beruhigen. Brigitte Rummer-Bichler
Ich bin spätberufener Volksschullehrer. Leider hat sich das Verhältnis 1/3 Erziehung zu 2/3 Unterricht in den letzten zehn Jahren mehr als umgekehrt. In den heutigen ersten Klassen musst du 100 Prozent "erziehen", damit überhaupt an Unterricht zu denken ist, und da spreche ich von "Regelklassen" ohne Integration von körperlich oder/und geistig behinderten Kindern. Praktisch in jeder ersten Klasse (speziell in Wien) sitzen heute zwei bis fünf "verhaltenskreative" Kinder. Was die Integration von geistig bzw. mehrfach behinderten Kindern betrifft, bin ich persönlich mittlerweile sehr skeptisch. Der Auftrag lautet: Wir sind alle lieb zueinander, und dann sollen alle schreiben, lesen, rechnen können, am besten ins Gymnasium gehen, um dann zu studieren oder Facharbeiter zu sein!? Dieser Auftrag ist so nicht durchzuführen!Albert Pongratz
Ich bin 58 Jahre alt, hoch motiviert, intelligent und arbeitslos. Ich liebe Kinder, habe selbst vier. Außerdem fühle ich mich in Gesellschaft von Menschen mit Einschränkungen sehr wohl. Gerne würde ich der von ihnen beschriebenen Lehrerin zu Seite stehen. Ich würde nicht mehr Geld wollen, als ich als Arbeitslosen- bzw. Notstandshilfe-Bezieherin erhalte. Der Staat hätte keine Mehrkosten, ich würde mich nicht wie gesellschaftlicher Restmüll fühlen und die Kinder würden profitieren. Ich fürchte aber, dass die neue Regierung die Aktion 20.000 Jobs für ältere Arbeitslose kippen wird. Andrea Pichler
Sie werden's nicht glauben, Frau Pichler, aber da tut sich in Wien gerade eine Menge :-) davon nächstes Mal mehr.