Musealsozialismus
Von Uwe Mauch
In Floridsdorf hamma grad an murdsdrum Wickel rund um das Bezirksmuseum im Mautner-Schlössl. Es geht um die Bestellung des neuen Museumsdirektors. Der soll – für uns Floridsdorfer nicht ganz überraschend – aus den Reihen der regierenden SPÖ gestellt werden.
Für eine kleine Gruppe von Bürgern, die in den vergangenen Jahren versucht hat, den Staub aus der an sich facettenreichen Sammlung zu blasen, unbezahlt, auch unbedankt, ist der Designierte ein rotes Tuch. Sie empören sich gekränkt, dass vor der Entscheidung niemand mit ihnen geredet hat. Sie haben daher ihren Freiwilligendienst eingestellt. Einige haben sogar schon ihre Leihgaben aus dem Museum heimgeholt.
In der Bezirksvorstehung versteht man die Aufregung nicht. Der Bezirksrat Lesmeister sei doch ein geeigneter Mann. Er habe als Obmann aller Kleingartenvereine des Bezirks gezeigt, dass er unabhängig, überparteilich und ohne Rücksicht auf seine politische Funktion im Interesse aller agiert. Zudem hätten (typisch SPÖ) die Bürger das Gespräch suchen sollen.
Wird wohl da wie dort ein Körnderl Wahrheit drinnen sein. Was fix ist: Würde die Entscheidung transparenter erfolgen, bekäme die FPÖ weniger Wasser auf ihre giftigen Mühlen. Dafür müssten aber einige endlich über ihren Schatten springen.