Darth Vader zum Kühlen
Von Simone Hoepke
Als "first mover" bin ich unverdächtig. Meine Wohnung ist mehr ein Gut Aiderbichl für Elektrogeräte. Das Highlight: Der Röhrenfernseher mit 60 Zentimeter Tiefe, vor 15 Jahren mit mir eingezogen, noch voll funktionstüchtig. Als er gebaut wurde, hat es das Wort "Obsoleszenz" noch gar nicht gegeben. Gemeinsam sitzen wir Trends wie UHD-Premium aus, die auf Elektronikmessen wie der CES gefeiert werden.
Obwohl es dort heuer etwas Cooles gibt – einen Viertürer! Nein, kein Auto, sondern ein Kühlschrank. Ein etwas größeres Modell, das deswegen bei mir nur im Wohnzimmer Platz hätte. Wäre auch egal, weil der Riesen-Kühlkasten – der ganz in Schwarz wie Darth Vader daherkommt – auch Filme abspielen kann. Auf einem Touchscreen, auf einer seiner vier Türen. Streaming sei Dank. Und fürs Bier müsste ich nicht mehr in die Küche gehen! Zudem könnte ich mich aus sicherer Entfernung über den Zustand des Kühlschrankinneren informieren. Dank der Überwachungskameras, die Alarm schlagen, wenn der Käse von der Vor-Vorwoche kurz davor ist, davonzulaufen.
Klingt verlockend. Aber mein Fernseher bleibt trotzdem unverrückbar in der Wohnung. Auch, weil er eine gefühlte Tonne wiegt und schlicht nicht wegzubewegen ist.