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Harry Potter und die Liebe

Ach, Frau Rowling.

Georg Leyrer
über den Irrtum, den die Harry Potter-Autorin eingestanden hat

Wir haben es gewusst. Und jetzt ist es amtlich: Das Ende von Harry Potter ist falsch.

Ron kriegt Hermine? Nie! Im! Leben!

Tausende Seiten Harry Potter dies und Harry Potter das, und am Ende: Ron und Hermine statt Harry und Hermine.

(Keine Missverständnisse: Ron, der liebenswürdige Tollpatsch und spätberufene Zornbinkel, ist super.)

Aber jetzt hat es auch Potter-Autorin Joanne K. Rowling zugegeben: Hermine passt besser zu Harry, sagte sie in einem Interview.

Und Ron und Hermine brauchen sicher irgendwann eine Paartherapie, so Rowling.

Egal? Mitnichten! Rowling rührt hier schon ein wenig an den Grundfesten der Beziehung zwischen Autor und Publikum. Da denkt man sich beim Lesen, das gehört schon so, wie es da steht, und dann – ist alles anders. Wem soll man da noch was glauben?

Und: Muss man da überhaupt noch etwas glauben? Kann man alles hinterfragen?

Der süße Schmerz am Ende von „ Casablanca“ – vielleicht ein Regiefehler? Ist DiCaprio in „Titanic“ doch nicht ertrunken? Hat Frodo den Ring behalten? Wenn wir schon dabei sind: Das Ende von „Twilight“ ist auch falsch.

Die nimmt den kalten Edward und nicht den heißen Jacob? Geh, bitte.

Ach, Frau Rowling. Nicht nur Ron und Hermine sind jetzt unglücklich.