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Der nächste Paukenschlag

Ein schwerer Schlag für die Staatsoper.

Georg Leyrer
über den Rücktritt von Musikdirektor Franz Welser-Möst.

Der nächste Paukenschlag bei den Österreichischen Bundestheatern.

Die sind durch den Burgtheater-Finanzskandal ohnehin schon bis zum Anschlag durcheinandergewirbelt. Und nun: Ein Rücktritt, der schmerzhaft sein wird.

Franz Welser-Möst legt sein Amt als Generalmusikdirektor der Staatsoper zurück. Der Grund: Auffassungsunterschiede künstlerischer Natur mit Direktor Dominique Meyer.

Ein schwerer Schlag für die Oper. Denn nicht nur steht man für alle Produktionen der laufenden und der nächsten Saisonen, bei denen Welser-Möst vorgesehen war, ohne Dirigent da. So kurzfristig adäquaten Ersatz zu finden, ist alleine schon eine Herkulesaufgabe.

Was aber noch tiefer gehen wird: Der Rücktritt wird das Haus vor Fragen stellen, und dem Haus werden Fragen gestellt werden. Die Traum-Auslastung jenseits der 99 Prozent schützte die Staatsoper schon zuletzt nicht vor finanziellen Problemen, kürzlich musste das Opernmuseum geschlossen werden. Jetzt werden weitere, unangenehme Fragen auftauchen, denen man sich stellen muss: Hat Welser-Möst recht mit der Kritik am Künstlerischen? Warum ließ sich diese Situation nicht intern entschärfen?

Die Suche nach einem neuen Generalmusikdirektor jedenfalls wird genauso schwierig wie die nach einem neuen Burgdirektor. Denn das Burgtheater ist ein ganz anderes Haus, als man noch vor wenigen Monaten geglaubt hat. Und auch die Staatsoper steht vor vielen neuen Herausforderungen.