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Aus Fehlern wird man klüger

Im Falle des Museums Moderner Kunst ist Ostermayer trotzdem gescheitert.

Thomas Trenkler
über die mumok-Bestellung

Mit Schaudern denken wir ans Jahr 2007 zurück, als der damalige Kanzler Alfred Gusenbauer versuchte, seinen Freund Neil Shicoff als Staatsoperndirektor durchzuboxen. Kulturminister Josef Ostermayer hingegen übt sich in korrektem Vorgehen: Er spricht sich für das Vieraugenprinzip aus – auch bei den Bundesmuseen. Und im Gegensatz zu seiner Vorgängerin Claudia Schmied hält er sich an das Stellenbesetzungsgesetz. Er glaubt auch nicht, über das Wissen zu verfügen, um Besetzungen ohne Ratgeber vornehmen zu können.

Im Falle des Museums Moderner Kunst ist Ostermayer trotzdem gescheitert. Denn die Kommission ließ ihm gar keine Wahl. Der Minister gab klein bei – und ernannte Karola Kraus zur Generaldirektorin. Ein nächstes Mal aber lässt er sich wohl nicht überheferln: Er wird die Regeln genauer formulieren.