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Weiße Rosen, keine Bananen

Man hat sie, damit sie kapriziös und interessant sind, launenhaft, zickig und extrawürstelnd.

Doris Knecht
über Stars und Celebritys

Opernball! Morgen ist alles Walzer, endlich. Alles macht sich fein, mancher schnuppert schon an weißen Rosen, Helmut Berger zum Beispiel. Der Schauspieler kommt auch zum Opernball, und das Hotel Meridien habe, heißt es, bereits "eine eigene Karteikarte" für die Sonderwünsche des ehemaligen Schauspielers angelegt, unter anderem wolle er nur weiße Rosen um sich.

Eine Karteikarte? Hallo? Nur eine Karteikarte?? Erstens. Und zweitens: Warum auch nicht? Denn wofür hat man Stars und Celebritys? Man hat sie, damit sie kapriziös und interessant sind, launenhaft, zickig und extrawürstelnd. Sie sind dazu da, die Diva zu repräsentieren, die in uns allen steckt und die wir, die wir keine Stars und Celebritys sind, ständig in die geheime Primadonnen-Höhle in unserer Seele zurückknüppeln müssen, weil uns unsere Gesponse, Partnerinnen, Gatten, Kinder und Freunde sonst den Vogel zeigen und uns fragen würden, ob wir sie noch alle beieinanderhaben. Stars dagegen müssen sich das eben nicht fragen lassen.

Wobei das, was Berger da will, nun fürwahr so extravagant nicht ist: weiße Rosen, eine Imperial-Torte (gut, im Hotel Meridien …), Maria-Callas-CDs, das ist doch eigentlich bescheiden. Das muss man doch erwarten dürfen, von einer Primadonna wie Berger. Der drittens, so eine Diva offenbar gar nicht ist, wenn seine Extrawünsche auf einer Karteikarte Platz haben. Einem Kärtchen, auf dem die Catering-Wünsche eines echten Stars nicht annähernd Platz hätten. Das würde nicht einmal reichen für das Guacamole-Rezept, das der Rockstar Jack White in seinem Catering-Rider seinen zahlreichen anderen Wünschen beizufügen pflegt und das er exakt ausgeführt haben möchte.

Whites Rider postuliert zudem: "This is a NO BANANA TOUR. (Seriously.) We don’t want to see bananas anywhere in the building." (Übersetzt: "Das ist eine Bananen-freie Tour. Ernsthaft. Wir wollen nirgendwo im Gebäude Bananen sehen.")

Bananen. Davon kann Helmut Berger noch etwas lernen.