Und jetzt wieder Besserungsanstalt
Von Doris Knecht
Ab 01. 01. 2014 soll also vieles idealer werden
über gute Vorsätze
Zwei Drittel der Österreicher lassen das mit den guten Vorsätzen fürs neue Jahr ganz, habe ich dieser Tage gelesen. Einfach laufen lassen, keine extra Vorsätze für 2014.
Das ist ein guter Vorsatz. Oder auch nicht; denn wie oft im Jahr (oder auch im Leben) gibt es schon Anlässe, wo man sagt: jetzt wäre ein guter Zeitpunkt, um mit ein bissl Selbstoptimierung zu starten? Oder eben Kalendertage, die irgendwer irgendwann dazu auserkoren hat, mit ihnen doch gleich auch einen Neustart zu verknüpfen, ein kleines Rebooting. Und ein Tag im Jahr, der nur Nullen und Einsen enthält, eignet sich dafür natürlich außerordentlich.
Also. Ab 01. 01. 2014 soll also vieles idealer werden. Wobei: Das Drittel, das sich zu Vorsätzen entschlossen hat, versaut sich die Besserungsanstalten nicht durch übertriebene Originalität. Man will – no na, nach den Völlereien des Advents und der Weihnachtsfeiertage – abnehmen, gesünder essen, dazu den Popsch hochkriegen und sich mehr bewegen.
Das ist ein ausgezeichneter Vorsatz, möge er von massenhaftem Erfolg gekrönt sein. Vor allem die Sache mit der Bewegung, denn – ohne jetzt hier in einen fräuleinrottenmeiernden Belehrungsmodus verfallen zu wollen – die Menschen, die sich regelmäßig bewegen, fühlen sich signifikant besser: Es macht nicht nur etwas mit dem Organismus, es macht vor allem auch etwas mit dem Gemüt, etwas Positives. Und da jeder Mensch tendenziell lieber milde gestimmte, mit sich einklingende Mitmenschen um sich hat, lässt sich dem allgemeinen Rührungsvorsatz einiges abgewinnen.
Und eigentlich reicht so ein zumindest die eigene Welt bewegender Vorsatz ja auch schon, da gibt es ja einiges an inneren Widerständen zu überwinden. Die Autorin hat trotzdem noch einen zweiten, nämlich den, die maßlose Abhängigkeit von den modernen Elektronika in den Griff zu bekommen. Also: nur mehr ganz gezielt Arbeitszeit am Computer verbringen, nicht mehr so viel in sozialen Netzwerken herumprokrastinieren, sich nicht so leicht ablenken lassen, das Internet und das Smartphone auch einmal ganz ausschalten. (Wann hat man das Handy das letzte Mal abgeschaltet? Muss Jahre her sein. Wird ein großer Moment; Sie werden am Laufenden gehalten.)Und dann natürlich mit der gewonnenen Zeit etwas sehr Vernünftiges anfangen ... So weit der Plan. Wir schauen.
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