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So wie bisher funktioniert es nicht

2011 haben Frauen für die gleiche Arbeit fast ein Viertel weniger verdient als Männer

Doris Knecht
über den Equal Pay Day

Der Equal Pay Day fällt in Österreich dieses Jahr auf den 5. April. Es bedeutet: Bis zu diesem Tag muss die die durchschnittliche österreichische Arbeitnehmerin weiterarbeiten, damit sie für das Jahr 2012 so viel verdient, wie der durchschnittliche Arbeitnehmer im Jahr 2012, das für ihn am 31. 12. endete.

Dieser Equal Pay Day soll in aller Drastik zeigen, was eben wieder mit neuen Zahlen belegt worden ist: Im Jahr 2011 etwa haben die Frauen hierzulande für die gleiche Arbeit fast ein Viertel weniger verdient als die Männer. Und diese 23,7 Prozent Einkommensgefälle bringt Österreich wieder in eine traurige und stets aufs Neue frustrierende Topposition: Innerhalb der EU ist dieses Gefälle nämlich nur noch in Estland – 27,3 Prozent – höher, gleich dahinter folgt Österreich. Gefolgt von Deutschland mit 22,2 Prozent.

Die Statistik Austria hat sogar noch ernüchterndere Zahlen, weil sie die viel höheren Teilzeitbeschäftigungsraten der Frauen mit einrechnen: Die mittleren Nettojahreseinkommen der Männer beliefen sich 2011 auf 21.984 Euro, während die mittleren Nettojahreseinkommen der Frauen nur 14.938 Euro betrugen: Frauen verdienen in Österreich also im Schnitt nur 60 Prozent dessen, was die Männer verdienen.

Das ist deprimierend. Wann und wie wird sich das endlich ändern? Natürlich ist es seit je und immer noch der Umstand, dass Frauen Kinder bekommen, der sie auf dem Arbeitsmarkt gegenüber den Männern benachteiligt. Wir sollten allerdings, nach dem Beispiel der skandinavischen Länder, endlich anfangen, nicht mehr Mütter und Väter in familienfeindlichen Arbeitsbedingungen hineinzupressen, sondern die Erwerbsarbeit endlich an das Leben anzupassen, an all die erwerbstätigen Mütter und Väter, die gleichzeitig arbeiten, Geld verdienen, Karriere machen und ihre Familien nicht vernachlässigen wollen. Und wir sollten endlich das mit den Quoten durchziehen. Denn so wie bisher hat’s eindeutig nicht funktioniert: der 5. April beweist es.