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So einfach wie Schuhbandlbinden

Das Tollste am Gleichschwerteig: er überfordert nicht einmal ihre Autorin.

Doris Knecht
über bewährte Rezepte

Nach der Holunderblütensirup-Niederlage heute ein Küchen-Experiment, das selbst der Autorin gelingt. Es hat ja, eh schon mit dem Rhabarber, die Gleichschwerteig-Zeit begonnen. Wobei natürlich immer Gleichschwerteig-Zeit ist, weil auch die Beeren aus der Tiefkühltruhe und sowieso praktisch das gesamte Obst-Regal aus dem Supermarkt sich dafür eignen.

Das Tollste am Gleichschwerteig: er überfordert nicht einmal ihre Autorin. Davon überzeugte sie einst der Lieblings-Food-Blog www.roughcutblog.com, den es seit einiger Zeit auch als Lieblings-Kochbuch gibt. Es heißt "Put a lot of love in it", und Alexandra Palla hat darin ihre famosen, weil meist supersimplen Rezepte mit ihren lässigen Fotos mit Liebe zu einem Buch zusammengerührt, zum Herumblättern, was natürlich noch besser ist.

Von ihrem Blog jedenfalls habe ich das alte, seit Generationen bewährte Gleichschwerteig-Rezept, das so einfach ist wie Schuhbandlbinden. Weil das Rezept schon im Namen steckt und nur die urüblichsten Kuchen-Zutaten enthält, die die meisten eh daheim haben: Zucker, Eier, Butter, Mehl. Von diesen vier Zutaten brauchen sie je 250 Gramm für eine runde Springform (für ein Blech 450). Plus Backpulver, plus Beeren oder anderes Obst.

Zweitens geht es auch so nebenbei wie Schuhbandlbinden. Sie können, wenn Sie alles da haben, also schon den Ofen auf 180 Grad vorheizen, die Springform mit 250 Gramm in Stücke gehackter Butter stellen sie gleich hinein. Jetzt: Rührschüssel auf die Waage, Eier hineinschlagen, bis 250 Gramm erreicht sind, mit Zucker verdoppeln, rühren, bis die Masse hell wird.

Dann die sehr weich bzw. flüssig gewordene Butter aus dem Ofen dazu, noch ein bisschen rühren. Die fettige Form bemehlen, 250 Gramm Mehl mit einem Löffel Backpulver vermischen und unter die Masse heben. In die Form streichen und mit Kirschen, Ribiseln, geschnittenen Äpfeln oder sonst einem Obst bedecken. Zirka 50 Minuten backen, fertig. Staubzucker darauf, wer’s mag: flaumig, saftig, super. Süßen Sonntag!