Meinung/Kolumnen/Knecht

Schön, schöner, am schönsten

Die Mariahilfer Straße wird autofrei, in Ottakring kommt bald das Parkpickerl, Wien wird Tempo 30, jedenfalls weitgehend: Seit die Grünen in Wien mitregieren und für den Verkehr zuständig sind, hat Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou schon einiges angekündigt. Geschehen ist bis jetzt noch nicht so viel; vielleicht sind die grünen Rookies in ihrem ersten Jahr eher damit beschäftigt, sich von den roten Alleinregierungsprofis nicht völlig über den Tisch ziehen zu lassen - und Schlimmeres zu verhindern. Da schaut so eine Ankündigung oft besser aus als gar nichts, beziehungsweise: Sollte es irgendwann tatsächlich geschehen, kann man wenigstens beweisen, dass man es doch damals gesagt und versprochen hat. Tempo 30 in Wohngebieten ist, das wusste allerdings auch schon die rote Verkehrspolitik, eine gute Sache. Eine Studie der Schweizer Beratungsstelle für Unfallverhütung weist aus: Wird ein Fußgänger von einem Wagen angefahren, der mit 30 km/h unterwegs ist, liegt die Wahrscheinlichkeit, dass er bei dem Unfall ums Leben kommt, bei zehn Prozent. Ist der Wagen mit 50 km/h unterwegs, hat man - hat das angefahrene Kind - dagegen nur eine 50-prozentige Überlebenschance. Ich meine, das macht einen Unterschied. Und ist ein fantastisches Argument für die Tempo-30-Ausweitung. Und: Es ist schön, dass wir von den Grünen immer wieder hören, was passieren wird/könnte. Noch schöner wäre es, wenn sie die Ankündigungen nicht so oft wieder relativieren müssten. Am liebsten aber würden wir hören, was die grüne Wiener Verkehrspolitik tatsächlich schon Schönes geschafft und umgesetzt hat. Kommt sicher. Bald.