Reizende junge Männer
Von Doris Knecht
Reizende junge Männer, alle ...
über einen bestimmten Junge-Männer-Schlag
Drei Mal durfte ich in den letzten Wochen im Krankenwagen fahren: Drei Mal wurde ich dabei von reizenden jungen Herren begleitet. Ein paar Augenblicke lang war ich fast froh, dass die Volksbefragung gegen das Berufsheer ausgegangen war: Und aus genau diesem Grund war es ja geschehen, weil viele Leute befürchteten, dass ihnen dann die Benefizien, die mit dem Zivildienst verbunden sind, verloren gehen.
Ich weiß nicht, ob nur freundliche, gut gelaunte, neugierige junge Männer Zivildienst machen, ob der Zivildienst als solcher einen bestimmten Junge-Männer-Schlag anzieht, oder ob das einfach ein glücklicher Zufall war: Aber jedes Mal saßen mir im Krankenwagen wache, leuchtende Zwanzigjährige gegenüber, hilfsbereit und aufmerksam, die von den Plänen für ihre Leben erzählten. Ihnen zuzuhören, machte Hoffnung für die Welt.
Hoffnung für die ÖBB machten andere junge Herren: nämlich jene aus dem Henry-Speisewagen, die mich kürzlich, nachts im Railjet, auf der Fahrt von Salzburg nach Wien zuvorkommend betreuten. So macht Bahn fahren Freude.
Noch mehr freundliche junge Herren wird man kommenden Samstag, 16. 3., auf der Bühne des Wiener WUK erleben: die treten nämlich für nichts beim „We will rise“-Benefiz-Konzert auf, bei dem Geld für die Flüchtlinge aus der Votivkirche gesammelt wird, die nun im Serviten-Kloster untergebracht sind. Das kündigt man gerne an: Zu hören und sehen sein werden u. a. Heinz aus Wien, Florian Horwath und Roy de Roy. Plus es gibt einen Spezialauftritt des Schauspielers, Kabarettisten und ehemaligen Mondscheiner-Frontmanns Manuel Rubey – und die Hoffnung, dass er wieder einmal singen wird, ist groß und berechtigt. (www.facebook.com/protest.soli).
Auch der Filmemacher Paul Poet sammelt Geld für die Votivkirchen-Flüchtlinge, indem er seinen Schlingensief-Film „Ausländer raus!“ als Kino-Benefiz zeigt: am 3. April im Votivkino. Reizende junge Männer, alle ...
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