Manche ja, manche nein

Und jetzt spricht sich auch noch Lebensminister Andrä Rupprechter für ein Adoptionsrecht für Homosexuelle aus. Erstaunlich. Es bewegt sich wirklich etwas in der ÖVP.

Aber nun zu etwas anderem. Und das ist bitte nicht 120 Prozent ernst zu nehmen. (Also, so megaernst wie jene Lehrerin, die in der Homophobie-Kolumne das Wort "Mittelschule" las, wie ein zorniger Opernballgast sogleich zum Schlag ausholte und der Autorin wütend die gezielte Herabwürdigung aller HauptschullehrerInnen und ihrer SchülerInnen unterstellte. Was ich zurückweise. Erstens umfasst Mittelschule laut Definition alle 10- bis 14-Jährigen, und damit auch die Gymnasiasten, zweitens war ich selbst Hauptschülerin.)

Wo waren wir? Richtig, bei dem schon ein bissl ernsten Mail der Leserin Maria H., der im Gasthaus etwas aufgefallen ist. Und zwar, dass sie immer öfter für ein Glas Leitungswasser zur Kasse gebeten wird, und manchmal richtig zünftig, während Hunde ihr Wasser selbstverständlich gratis bekommen. Findet Frau H. ungerecht. Sie schrieb deswegen einen Brief an Bernd Q. von der Fachgruppe Kaffeehäuser: "Irgendwie komme ich mir da als Zweibeiner benachteiligt vor. Finden Sie das wirklich gerechtfertigt?"

Herr Q. antwortete, es gebe "allein in Wien rund 8000 Gastronomiebetriebe mit unterschiedlichstem Angebot", manche servierten Gratiswasser, andere nicht, noch andere verkauften Wasser überhaupt nur in Flaschen, und er, aus seiner Sicht, wolle lieber "kein Hundeleben führen". Das war eine Antwort, aber auch wieder keine, und entspricht insgesamt schön der Generalunklarheit der gesamten Leitungswasser-gratis-oder-nicht-Sache. Wobei die Lösung, scheint mir, einfach wäre: Wer Speisen oder andere Getränke konsumiert, soll das Glas Wasser gratis dazubekommen. Wer nur Leitungswasser bestellt, soll dafür zahlen, weil der Wirt schließlich auch für Personal, Heizung, die Instandhaltung und Reinigung seines Lokals Ausgaben hat. Wohlsein.