Meinung/Kolumnen/Knecht

Künftig nur bis 32 Grad Celsius

Auch der Autorin ist klar, dass die Hitze nicht nur gute Seiten hat

Doris Knecht
über Hitzesuderanten

Natürlich, Frau Ingrid B., ist auch der Autorin klar, dass die Hitze nicht nur gute Seiten hat. Die Leserin tadelt mich wegen der Hitze-Kolumne, in der versucht wurde, der Hitze, die, wenn die Meteorologen nicht irren, heute ihren Höhe- und vorläufigen Schlusspunkt erreicht, auch einige positive Aspekte abzuringen. Und zwar um mich, wie immerhin Leserin Barbara M. lobend anmerkt, nicht in das Spalier der „Hitzesuderanten“ einzureihen. Leserin Ingrid B. wünscht sich aus mehreren Gründen eine Temperaturmäßigung, unter anderem, weil sie in der Nähe des Radetzkyplatzes wohne, wo derzeit auch in der Nacht Gleisbauarbeiten stattfinden. Da sie keine Klimaanlage besitze, könne sie sich nun aussuchen, was sie schlaflos hält: der Lärm, der durch die geöffneten Fenster dringt oder die stickige Stauhitze bei geschlossenen Fenstern.

Gut, okay, auch im Namen dieser Leserin fordere ich hiermit das sofortige Ende der Hitzewelle. Und im Namen von Leser Franz Harry K., der mich wegen meines kleinen Lobs der Hitze eine „rücksichtslose Egoistin“ schilt, denn sie mache auch „kranke Menschen noch mehr krank“, sie mache Atemnot, sie verursache Waldbrände, lasse das Futter der Weidetiere verdorren, mache unproduktiv und aggressiv. Ja, das stimmt. Leser Hans Sch. ist etwas gnädiger, schlägt aber vor, Außentemperaturen künftig nur bis 32 Grad Celsius zuzulassen; das sei seine Schmerzgrenze. Leser Bernhard G. dagegen erinnert sich bei diesen Temperaturen seiner Studentenzeit, in der er beizeiten „tierisch“ gefroren habe. „Da wurde mir klar, dass diese Kälte dazu gut ist, um mich in den Hundstagen daran erinnern zu können und umgekehrt. So relativiert sich dann alles und ich werde gleichmütig, wenn ich mir jetzt vorstelle, wie sehr ich mich im Wintersturm nach der Wärme gesehnt habe.“ Genau.

Und der nächste Winter kommt sowieso viel schneller, als man sich jetzt vorstellen kann. Und wie wir dann jammern werden über die endlose Kälte und die langen Nächte und grauen Tage … Oh ja, es ist heiß, aber.