Kältetelefon: 01/4804553

Dass die ÖBB nicht wollen, dass Obdachlose in ihren Zügen übernachten: dafür hat man ein gewisses Verständnis. Es ist gefährlich, es führt zu Reinigungs- und Reparaturbedarf. Kritisiert wurde dann auch vor allem die Art, wie das Zugbetretungsverbot neuerdings exekutiert wird: von Securities, die offenbar auch vor Gewalt nicht zurückschrecken. Weil sie, wie viele andere Menschen, vermutlich einfach nicht verstehen, warum diese Obdachlosen die Hilfsangebote der Sozialeinrichtungen und das Angebot betreuter Schlafplätze – meist aus Angst oder wegen psychischen Krankheiten – partout nicht annehmen wollen.

Die Caritas will auch denen helfen, und hat deshalb wieder die Gruft-Paket-Aktion gestartet, die für Schlafsäcke und warme Mahlzeiten sammelt. Und das Kältetelefon wurde wieder in Betrieb genommen: Wenn Sie bei diesen Temperaturen auf Menschen treffen, die im Freien schlafen: 01/4804553 oder kaeltetelefon@caritas-wien.at.

Es soll hier jetzt übrigens einmal etwas gesagt werden, und zwar mit Nachdruck: Zu den bravsten und unermüdlichsten Unterstützern von sozial Bedürftigen und Asylwerbern gehören ganz eindeutig die österreichischen Kabarettisten und Kabarettistinnen. Wirklich beeindruckend, wie viel die immer von ihren Gagen abgeben, was die bei den Kabarett-Abenden zusammenschnorren, und, wie die – wie eben wieder Josef Hader für die Gruft – ihre Prominenz als Hilfsmittel nutzen, für Caritas, Freunde-Schützen- oder Integrationshaus und andere Organisationen. Man kann gegen das Kabarett Einwände hegen, aber: unter den Kabarettisten gibt es überdurchschnittlich viele Gute.

Wenig verwunderlich also, dass eine private kleine Initiative, heuer auf die Weihnachtsschenkerei (jetzt abgesehen von den Kindern) zu verzichten und das Geld stattdessen dem Freunde-Schützen-Haus (www.purplesheep.at) zu überweisen, von einem erfolgreich kabarettierenden Schauspieler ausgeht … Eine schöne Idee: Die Nachahmung wird ausdrücklich empfohlen.