Aus Kindern werden Autofahrer
Von Doris Knecht
Die Kinder von heute sind bekanntlich die Erwachsenen und die Autofahrer von morgen.
über die Smartphone-Debatte
Weiter geht es in der Debatte darüber, ob Smartphones für Kinder und Jugendliche gut und praktikabel oder so destruktiv sind, dass man sie verbieten sollte. Wozu die Autorin dieser Kolumne neigt, auch wenn sie nun ein paar Mails von Expertinnen bekommen hat, die ihre Haltung ein wenig beugen. Auf die wird hier in den nächsten Tagen eingegangen.
Jetzt zuerst einmal der sehr interessante Debattenbeitrag von Aloisia Gurtner vom ÖAMTC Salzburg. Frau Gurtner greift nämlich einen wichtigen, gerne übersehenen Teilaspekt der Problematik auf: Denn die Kinder von heute sind bekanntlich die Erwachsenen und die Autofahrer von morgen, und was Hänschen nicht lernt und so weiter.
"Jetzt kommt eine Generation ans Steuer", schreibt Gurtner, "die mit dem Smartphone quasi verwachsen ist, was wiederum fatale Auswirkungen auf die Reaktionsfähigkeit hat. Die Kids sind permanent online, auch beim Autofahren." Ablenkung sei schon jetzt eine der Hauptunfall-Ursachen, und "das Problem wird mit jedem Führerscheinneuling größer." Der ÖAMTC Salzburg hat deswegen ein Programm entwickelt, das sich mit Ablenkung am Steuer, auch durch Alkohol, auseinandersetzt. Damit geht man in Schulen und Berufsschulen und testet die Reaktion von Jugendlichen an Gas- und Bremspedal.
Damit kämen, schreibt Frau Gurtner, die meisten recht gut und problemlos zurecht. "Allerdings ändert sich die Situation dramatisch, wenn wir die SchülerInnen bitten, während der Simulationsfahrt einem Freund in der Klasse ein SMS zu schreiben. Der Anhalteweg verlängert sich um ein Vielfaches, das ist für die meisten ziemlich beeindruckend." Derselbe Effekt werde im Übrigen erreicht, "wenn die Schülerinnen und Schüler eine sog. Rausch-Brille aufsetzen, die eine Alkoholisierung simuliert."
Die Reaktionen auf den Test, schreibt sie, seien sehr positiv, "aber langfristig wird man sich sicher noch mehr einfallen lassen müssen, um das Problem halbwegs in den Griff zu bekommen." Ihrer Meinung.