Wohlfühlen mit dem ORF
Von Doris Knecht
Ihre Autorin verabschiedet sich mit Freude im Herzen in die Ferien
über den ORF
Zur Kolumne zur geplanten Einstellung der Bachmann-Tage durch den ORF gab es neben viel Zuspruch auch etwas Leserschelte. Es sei falsch, den Sport gegen die Kultur und damit das Publikum gegeneinander auszuspielen. Das mag an und für sich richtig sein. Aber wenn die Ausgaben für einzelne Ressorts und deren Gewichtung im Sender derart in keinem Verhältnis stehen, ist es erlaubt, auf diese unfassbare Ungleichgewichtung hinzuweisen.
Andere Leserinnen machen in diesem Kontext auf die aktuelle Imagekampagne des ORF aufmerksam. Danke: Denn diese Kampagne, die uns in Spots, Anzeigen und Plakaten mit ORF- und anderen Antlitzen beglückt, hat keinen anderen Zweck, als dass sich der Gebührenzahler mit dem von ihm finanzierten Staatsfunk ein wenig wohler fühlen möge. Was, schätze ich, mindestens den Betrag verschlingt, die die Bachmann-Tage den ORF pro Jahr kosten. („Kein Kommentar“, sagt dazu der ORF auf Nachfrage.)
Andere Leser glauben, der Wirbel um die Bachmann-Tage sei nur ein strategisches Manöver des ORF, um das öffentliche Erregungspotenzial zu binden und, so der Leserverdacht, von noch gravierenderen Sparmaßnahmen abzulenken. Das mag ein wenig paranoid wirken: Ausschließen kann man beim ORF derzeit aber nichts.
Ganz andere und bessere Nachrichten kommen aus den USA, wo die 83-jährige Edith Windsor eine wichtige Klage vor dem Supreme Court gewonnen und damit die Gleichberechtigung aller Ehen einen gewaltigen Schritt nach vorne brachte. Sie hatte geklagt, weil die Finanzbehörden nach dem Tod ihrer Ehefrau, mit der sie mehr als 40 Jahre zusammen war, 363.053 Dollar Erbschaftssteuer forderten, da sie die Ehe nicht anerkannten. Der oberste Gerichtshof hat das nun als diskriminierend verurteilt und homo- und heterosexuelle Ehen in den USA damit rechtlich gleichgestellt. Eine große, wichtige Sache: Ihre Autorin verabschiedet sich mit Freude im Herzen in die Ferien.