Jetzt erst Knecht: Voilà - das Bärlauch-Hendl
Von Doris Knecht
Bärlauch mag man entweder oder man hat ihn noch nicht in der richtigen Zubereitungsform gegessen. Der bevorzugte Bärlauch-Aggregatszustand ihrer Autorin: Pesto, zusammenpüriert aus Bärlauch, gerösteten Pinienkernen, Grana und gutem Olivenöl. Das Pesto kann in heiße Pasta gerührt werden, oder es munitioniert ein Stück gutes Fleisch auf, das im Ofen gebraten wird, nachdem man ordentlich Bärlauchpesto daraufgeschmiert hat.
Gestern hat Ihre Autorin das Bärlauch-Hendl erfunden, und weil es gut war, soll es hier nicht vorenthalten werden. Es geht ganz leicht. Man nimmt ein Biohendl, schneidet es in zwei Hälften und legt es in ein mit Olivenöl eingefettetes Kasserol. Dann fährt man vorsichtig unter die gesamte Haut des Hendls, so dass sie sich löst, aber an den Rändern noch an dem Hendl befestigt bleibt. Darunter verteilt man eine tüchtige Portion Bärlauchpesto, sichert, wo notwendig, mit Zahnstochern, salzt, pfeffert und gibt ein paar Spritzer Olivenöl und den Saft einer unbehandelten Zitrone darüber, deren ausgequetschten Rest man dann unter dem Hendl versteckt. Das schiebt man jetzt in den 220 Grad heißen Ofen, für eine gute halbe Stunde, bis es schön bräunt. Man kann am Anfang ein Mal mit Weißwein übergießen, das macht Sauce. Dazu bereitet man Erdäpfel nach Wahl und irgendein Gemüse, diesfalls ein geschmacklich eher verschämtes, man will ja keinen Zickenkrieg der Geschmäcker am Teller. (Klein geschnittenes, in Olivenöl geröstetes Wurzelgemüse harmoniert zum Beispiel gut.)
So. Und wem das nicht schmeckt, ist entweder VegetarierIn oder mag tatsächlich keinen Bärlauch. Soll’s geben, unverständlicherweise.