Gürtel raus, Laptop raus, Jacke aus
Von Doris Knecht
Dann Boarding-Pass raus, Gürtel raus, Laptop raus, Jacke und manchmal auch Schuhe aus
über das Fliegen
Fliegen ist anstrengend und umständlich. Erst muss man per CAT, Bus oder Taxi zum Flughafen, denn stellt man sich dort an, dann an der Sicherheitsschleuse. Dann Boarding-Pass raus, Gürtel raus, Laptop raus, Jacke und manchmal auch Schuhe aus. Dann wartet man, dann fährt man mitunter nochmal Bus, dann fliegt man endlich, dann fährt man möglicherweise wieder Bus und dann muss man noch mit irgendeinem Verkehrsmittel an den Zielort.
Und manchmal ist es noch ärger. Leserin Eva H. flog vor zehn Tagen von Wien nach Zürich, und an der Sicherheitsschleuse konnte irgendetwas in ihrer Handtasche nicht eindeutig identifiziert werden. Kommt vor. Die Mitarbeiterin nahm Eva H.s Box samt Tasche, Jacke und Boardingpass, brachte sie zurück zum Anfang der Schleuse und ließ sie noch einmal durch den Screeningkanal laufen. Alles kein Problem. Bloß enthielt die Box, als sie wieder angefahren kam, den Boardingpass nicht mehr. Die Leserin wandte sich an die involvierte Mitarbeiterin und erklärte ihr höflich, dass, Entschuldigung, der Boarding-Pass fehle. Dafür könne sie doch nichts, habe die Dame entgegnet und sich abgewandt. Die Leserin insistierte: Sie habe ihn hineingelegt, die Dame habe die Box weggetragen, jetzt sei er weg. Worauf die Dame eingewendet habe, ja, da sei was herausgefallen, das habe sie irgendwo hingegeben. Eva H., konsterniert: Sie müsse doch auf die Sachen aufpassen! Die Dame: Sie könne ja nicht wissen, wem was gehört. Frau H., allmählich empört: Ja, aber, wie solle sie jetzt fliegen? Die Dame: Na ja, da müsse sie halt zum Schalter Sowieso gehen, dort bekomme sie mit ihrem Ausweis einen neuen Boarding-Pass.
Nachdem die Leserin verschiedene Boxen abgesucht hatte und kurz bevor sie die Nerven verlieren wollte, bekam sie von einem anderen Mitarbeiter ihren Boarding-Pass zurück: Ein anderer Passagier hatte ihn in seiner Box gefunden und abgegeben. Ende gut, alles gut, aber so etwas sei ihr noch nie passiert.
Trotzdem. Da fährt man doch lieber mit dem Zug.