Jetzt erst Knecht: Größe zählt eben doch

Besser: Über ULP gibt es leider immer etwas zu schreiben. Ganz besonders seit der Tarif-Erhöhung und -Umstellung. Die sorgt nämlich dafür, dass die Leserinnen und Leser mit ULP viele schöne neue Erlebnisse haben. Und sie verhilft zudem zu interessanten neuen Hobbys, von denen man bisher nichts ahnte. Leserin Ilse S. zum Beispiel verbringt jetzt gerne Zeit damit, die Ränder der Standard-A4-Luftpolster-Kuverts, in denen sie seit je geschäftliche Unterlagen verschickt, umzubiegen und mit Klebeband festzukleben. Das macht sie nicht, weil die Kuverts auf diese Weise hübscher anzusehen sind. Sondern weil, wie sie feststellen musste, durch einen betörenden Zufall jene Luftpolster-Kuverts, in die A4-Papier passt, gerade ein winziges bisschen größer sind als das neue C4-Maß, dessen Versand 1,45 Euro kostet. Folglich wird dafür nun der Preis für das B4-Maß verrechnet: Exakt das Doppelte, ganz egal, ob das Paket zehn oder 990 Gramm schwer ist. Außer eben, man verkleinert die Kuverts. Bei der Post heißt es jetzt nun mal: size matters. Beziehungsweise, wie Frau S. ebenfalls lernte: Auch der Aggregatzustand spielt eine Rolle. Kürzlich vernahm sie, wie einer Kundin vor ihr der höhere Tarif verrechnet wurde, weil ihr Paket "zu weich für die maschinelle Bearbeitung" sei. Während sie selbst das Gegenteil erlebte: Ein Kuvert mit metallberückten, deshalb unbiegsamen Broschüren war "zu hart für die maschinelle Bearbeitung". Frau S. weiß aber einen Trick: Sie kauft jetzt wieder Briefmarken, klebt auf und wirft ein - in den guten alten Postkasten. Mit dem gibt's nämlich keine Diskussionen.