Meinung/Kolumnen/Knecht

Jetzt erst Knecht: Frag mich was!

Man lernt den Grüffelo kennen, Shaun, das Schaf, Phineas und Ferb und Greg Heffley. Man erfährt was Littlest-Pet-Shop-Pets sind und Beyblades. Man lernt mit einer Fernbedienung zu fechten oder/und eine Stadt mit Farbe einzuklecksen. Manche Dinge lernt man erst, wenn die Kinder in einem gewissen Alter sind, und die sind dann mitunter nicht so lustig. Leser Stefan P. z. B., hat eine 14-jährige Tochter, von der er jetzt etwas über soziale Netzwerke lernte, von dem er glaubte, er wisse es schon. P., selbst Facebook-Nutzer, meinte sich mit den Vorteilen und Fallen der Social Media vertraut und lernte nun von seiner Tochter: Es gibt auch andere Internet-Plattformen, unter anderem das 2009 gegründete Formspring, das sich unter Jugendlichen offenbar großer Beliebtheit erfreut.

Anders als auf Facebook basiert die Kommunikation dort nicht auf den "Was machst du gerade?"-Statusmeldungen, sondern auf Fragen, die sich User gegenseitig stellen können, und zwar auch anonym. Stefan P. stellte fest, dass seine Tochter das Netzwerk eifrig nutzte, sah sich das an und war schockiert: Es werde dort, schreibt er, "all das Böse eingelöst", das man Facebook immer und oft zu Unrecht unterstelle. Unter dem Profil der 14-Jährigen las er Fragen wie: "Stimmt es, dass du mit dem XX Lapdance gemacht hast?" und Anwürfe wie "Fotze!" Stefan P. hat seiner Tochter Formspring nun verboten, was zu einem Riesendrama geführt habe, weil in ihrer Altersgruppe "einfach jeder" dabei sei. Man kann, wenn man Kinder hat, nicht alles kontrollieren. Aber manchmal würde man gern.