Jetzt erst Knecht: "Eine Schande, dass es erneut so ist"
Von Doris Knecht
Die schwangere Frau, die, wie der KURIER berichtete, trotz Blutungen in zwei Wiener Spitälern nicht aufgenommen wurde, hat also ihr Kind verloren: Das ist sehr traurig. Unabhängig davon, ob der Embryo zu retten gewesen wäre: Der Vorfall führt zu starker Verunsicherung in der Bevölkerung. Vor allem nach den Aussagen von Peter Husslein, dem Leiter der Gynäkologie im AKH, der meinte: „Dafür sind wir nicht da.“ Und: „Wir müssen uns gegen die Überflutung wehren.“
Was viele Leserinnen und Leser empörte. Das sei, schrieb Jürgen S., „eine kaltschnäuzige Stellungnahme“, die, wie Leserin Gertrude S. meinte, „aufs Schärfste zu verurteilen“ sei: „Legt man als Arzt nicht den hippokratischen Eid ab?“ Sie halte Husslein als „Leiter nicht tragbar“. Auch Leser Peter W. empfiehlt Husslein, „sofort den Hut zu nehmen“. Leser Andreas E. fand „den Bericht über die abgewiesene Schwangere erschütternd“. Leserin Eva K. mailt: „Eigentlich disqualifiziert dieser Arzt sich selber, wenn er mit derartiger Herablassung und Arroganz die Ängste einer jungen Frau ignoriert“. Sie sei „sehr empört“.
Leser Johann V. fühlt sich an die Nachkriegsjahre erinnert: „Wenn man kein Spitalsbett bekam, setzte man den Kranken in den Hof oder auf den Gehsteig und rief die Rettung an, man habe da eben einen unbekannten Hilfsbedürftigen aufgefunden. Dann versteckte man sich hinter der Ecke, um den Kranken nicht unbeaufsichtigt zu lassen.“ Das habe, schreibt Herr V., „immer funktioniert. Eine Schande, dass es wieder so ist.“
Mehrere Leserinnen und Leser empfehlen im Falle eines Notfalls etwas Ähnliches: 144 zu wählen. Und bloß nicht selber ein Spital aufzusuchen: Das Risiko, trotz intakter Krankenversicherung abgewiesen zu werden, ist leider eklatant.
( . . . und wieder einmal musste ein Forum zu einem Beitrag unserer Kolumnistin geschlossen werden - weil zwei unbelehrbare Teilnehmer an der postenden Community nichts anderes zu tun haben, als einander auf das Gröbste zu beflegeln . . . wir bedauern. - die Red.)
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