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Gar nicht so kompliziert

Und besonders ein moderner Mann

Doris Knecht
über Mark Zuckerbergs Kleiderschrank

Unlängst veröffentlichte Mark Zuckerberg ein Posting, ein bemerkenswertes.

Es gibt an Facebook zweifellos viel auszusetzen, und dass sein Gründer kein Heiliger ist, braucht man nicht diskutieren, sondern nur die Facebook-Steuer-moral anzuschauen. In anderer Hinsicht ist Zuckerberg aber schon ein Guter, weil er ein Gespür für die Verantwortung hat, die er als öffentliche Figur trägt. Und da beweist er gern, dass er nicht nur ein moderner Kommunikator ist, sondern auch ein moderner Mensch. Und besonders ein moderner Mann.

Besagtes Posting zeigte Mark Zuckerbergs Kleiderschrank, versehen mit dem Satz: "Erster Arbeitstag nach der Babypause: Was soll ich nur anziehen?" Das Bild hat mittlerweile eh jeder gesehen: In Zuckerbergs Schrank hängen viele identische graue Kurzarm-Leiberln und viele identische langärmlige graue Kapuzen-Sweatshirts. Das soll uns sagen: Zuckerberg ist bescheiden (im Zusammenhang mit einem Vermögen von einer Milliarde Dollar ein wenig merkwürdig), er ist Minimalist und, vor allem, dass er Wichtigeres zu tun hat, als sich über sein Gewand Gedanken zu machen.

Aber wichtiger: Zuckerberg hat sich schon seit der Geburt seiner Tochter als aktiver, partizipierender Vater präsentiert, und war jetzt eben auch in Karenz – und das ist in dieser Führungsebene doch eher einzigartig.

Natürlich: Zuckerberg kann sich das leisten, es ist sein Unternehmen. Niemand kann ihn, wie es vielen Müttern geschieht und wie es viele Väter fürchten, nach seiner Rückkehr aus dubiosen Gründen feuern. Trotzdem. Das Zuckerberg-Posting ist eine mögliche Antwort auf die Rufe vom "Gender-Wahn", die letztlich die Idee der Gleichberechtigung von Männern und Frauen desavouieren sollen. Weil es halt so kompliziert und unnötig sei.

Zuckerberg sagt: Das ist es nicht, versuchen wir es. Und das ist gerade in dieser Zeit kein unbedeutendes Signal.

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