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Fein säuberlich aufgeschlitzt

Fein säuberlich aufgeschlitzt..

Doris Knecht
über die Post

Heute: ULP, plus/minus. Oder besser: minus, minus, plus. Leserin Petra P.s Tochter plante mit ihrem Freund eine Reise nach Burma. Nächste Botschaft fürs Visum: Berlin, wo man riet: Post. Die Pässe wurden, per Einschreiben natürlich, nach Berlin und wieder zurückgeschickt. Nur leider sei das Kuvert, als es vom Postboten überreicht wurde, seitlich „fein säuberlich aufgeschnitten“ gewesen, berichtet Frau P., beide Pässe weg. Zuständig: niemand. „Wozu ist also ein Einschreiben gut?“ fragt sich Frau P. Zu Recht.

Auch Andreas H. sucht Zuständige, nachdem er einen Brief einer deutschen Firma nicht erhalten hatte. Worauf Herr H. eine Suche einleitete, die zu einem Mail an das Kundenservice der Post führte, in dem Herr H. das Problem schilderte. Er bekam auch bald schriftliche und sehr freundliche Antwort, die Herr H. dennoch unbefriedigend fand, denn man bat um Verständnis, dass „eine Überprüfung nicht möglich ist“, da „normale Briefsendungen zu keinem Zeitpunkt elektronisch erfasst werden“, weshalb nicht nachvollzogen werden könne, „ob Adressen korrekt erstellt wurden oder mangelhaft und daher Sendungen an den Absender retourniert werden oder möglicherweise auf dem Transportweg verloren gingen oder eventuell falsch abgeleitet wurden.“ So weit, so logisch, dann aber folgte ein guter Rat, den Leser H. etwas ärgerlich fand. Man solle sich doch an den Absender wenden und diesen um „eine Kopie der Anschrift“ zu bitten, „damit eine Überprüfung durchgeführt werden kann“.

ULP empfiehlt ihren Kunden also tatsächlich, von jedem versandten Poststück eine Kopie zu machen, damit die Kunden dann wenigstens beweisen können, dass sie korrekt adressiert haben. Hmm. Tja.

Wobei ULPs Misstrauen in die Kunde mitunter gerechtfertigt ist, wie Leser Peter M. einräumt. Er warf irrtümlich einen unfrankierten Brief in den Postkasten, der zwar die korrekte Adresse aufwies, aber keinen Adressaten. Und der wurde trotzdem zugestellt, ohne Strafporto. Bravo! So geht’s eben auch.