Endlich freie Fahrt für alle Kinder
Von Doris Knecht
Das wollen wir loben: Endlich bieten die Wiener Linien eine Jahresnetzkarte für alle SchülerInnen und Lehrlinge an – auch für jene, die aus dem Burgenland oder Niederösterreich nach Wien pendeln. Damit wird eine Forderung erfüllt, die nicht nur hier von verärgerten Eltern immer wieder vorgebracht wurde: Auch von diversen Familienverbänden, die das bisherige komplizierte und höchst ungerechte SchülerInnenfreifahrtsystem kritisierten.
Das unter anderem, wie auch die Wiener Linien selbst nun endlich einräumen, von 210.000 Wiener SchülerInnen etwa 88.000 schwer benachteiligte, weil diese nur Anrecht auf eine Nachmittagsbildungskarte hatten: Je nachdem, wo sie wohnten und wie ihre Schule lag. Nun wird endlich allen Kindern eine günstige Netzkarte ermöglicht, ganz egal, wo sie wohnen und ob sie nachmittags in der Schule oder in einem Hort betreut werden. Gut, dass hier von Wien, Burgenland und Niederösterreich eine gemeinsame Lösung gefunden wurde, die auch pendelnde Schülerinnen und Lehrlinge sowie Kinder mit patchworkfamiliärem Hintergrund berücksichtigt. Ebenso gut die bis zum Alter von 24 ausgedehnte Freifahrt an Wochenenden und in den Sommerferien, die ab Herbst gilt – und zwar für Kinder und Jugendliche aus allen Bundesländern: Das freut auf die Hauptstadt neugierige Familien aus der Provinz und mit ihnen den Wien-Tourismus.
Danke sagt auch Ihre Autorin: Denn durch das Jahrespickerl fällt für organisatorisch untertalentierte Eltern die aufreibende Besorgung der Zusatzmarke weg, die in einer gewissen Familie selten vor dem 10. des Monats auf dem Freifahrtausweis der Kinder zu picken kam. Oder gar nicht ... Ein Mal im Jahr kleben – das ist zu schaffen.